Im Derbypark nehmen die Veranstalter seit Jahren eine große Hürde erstaunlich gelassen: Das Weltklasseturnier steht im Kontrast zu maroden Tribünen mit provinziellem Anstrich. Auf Dauer kann Schrott, in dem Asbest schlummert, nicht notdürftig übertüncht werden. Da ist es clever, bei der notwendigen Modernisierung nicht allein auf die Karte Olympia zu setzen.

Der vom Reiterverein angestrebte Zweistufenplan macht doppelt Sinn. Unabhängig von der Olympiaentscheidung 2017 besteht Handlungsbedarf. Eine Bewerbung für die EM der Springreiter und andere hochkarätige Championate ist ohne – auch finanzielle – Unterstützung der Stadt nicht umzusetzen. Das Geld könnte durch einen Teilverkauf der Bahrenfelder Trabrennbahn erwirtschaftet werden. Die ursprünglich geplante Doppelrennbahn für Traber und Galopper in Horn ist ohnehin in weiterer Ferne denn je.

Da die Stadt Großereignisse mit internationalem Echo fördern will, ist klar: In Klein Flottbek muss rasch eine Menge passieren, um der Konkurrenz nicht hinterherzuhinken. Da Reiterverein und Vermarkter Geld beisteuern könnten, wäre das Projekt realisierbar. Wird das Thema zügig angepackt, muss nicht auf die olympische Entscheidung gewartet werden. Sollte Hamburg den Zuschlag bekommen, könnte 2024 im Derbypark problemlos aufgesattelt werden: mit temporären Zusatztribünen für ein einmaliges Ereignis.

Seite 24 Tribünen für zehn Millionen Euro