Hamburg. 20.000 Reitfans strömten am ersten Tag nach Klein Flottbek, Stevens gewinnt Qualifikation

Es fiel Mario Stevens nicht schwer, die Erlebnisse der ersten Tage einzuordnen. „Natürlich bin ich positiv überrascht, ich dachte, wir könnten hier ein wenig mitmachen, jetzt stehen wir ganz oben“, sagte der Springreiter aus Molbergen im Landkreis Cloppenburg, nachdem er am Donnerstag vor fast 20.000 Zuschauern in Klein Flottbek mit der neunjährigen Hannoveranerin El Bandiata die erste Qualifikation zum 86. Deutschen Springderby (So., 14.30 Uhr) gewonnen hatte. „Die Erfahrenen sind heute aber auch mit angezogener Handbremse geritten, das war unser Vorteil“, gab der 32 Jahre alte Aktivensprecher, der am Mittwoch bereits im Eröffnungsspringen des diesjährigen Meetings gesiegt hatte, zu bedenken.

An diesem Freitag (13.50 Uhr) wird Stevens, der einen von zehn Nullfehlerritten hinlegte und in 80,50 Sekunden vor dem Briten David McPherson mit Gloria van Zuuthoeve (88,37) und dem Nordfriesen Stefan Jensen auf Concord (89,52) siegte, mit seiner Neuerwerbung El Bandiata – erst seit drei Monaten arbeiten sie gemeinsam – in der zweiten Qualifikation antreten. „Danach werde ich mir durch den Kopf gehen lassen, ob wir im Derby antreten“, sagte Stevens.

Die Qualifikations-Umläufe werden von den Teilnehmern, am Donnerstag waren es 64 Paare, regelmäßig zum Testen genutzt. Selbst ein Doppelsieg in der Qualifikation bedeutet nicht automatisch den Derbystart, jeder Reiter entscheidet individuell über seine Teilnahme. Mit Carsten-Otto Nagel (Norderstedt) auf Lex Lugar als Sechstem und Titelverteidiger Nisse Lüneburg (Hetlingen) mit Calle Cool als Siebtem platzierten sich zwei Lokalmatadoren unter den besten zehn, die Hamburgerin Janne Friederike Meyer lag mit Casting auf Rang 14.

Den ersten sportlichen Höhepunkt dominierte Pius Schwizer mit Amira, der das Mercedes-Benz-Championat im Stechen mit 41,63 Sekunden vor Christian Ahlmann (Marl) mit Epleaser (42,03) und dem Riesenbecker Ludger Beerbaum mit Chaman (42,42) gewann. Über seinen Preis, einen Mercedes CLA 250 im Wert von 59.500 Euro, freute sich Schweizer, der als einer der Geheimfavoriten fürs Derby gilt, ganz besonders, hatte er sich kürzlich erst ein Fahrzeug desselben Typs zugelegt.

Mit Anabel Balkenhol (Coesfeld), die mit Dablino die Qualifikation gewann, der Russin Inessa Merkulova auf Mister X und der Spanierin Morgan Barbancon Mestre auf Vitana stehen auch die Teilnehmerinnen am 57. Deutschen Dressurderby (So., 11 Uhr) fest, das im bewährten Modus mit Pferdewechsel ausgetragen wird.