Hamburg.

Das Schwierigste an dem Spiel an diesem Sonnabend ist für die Handballerinnen des Buxtehuder SV wohl, nicht schon an den nächsten Sonnabend zu denken. Dann nämlich müssen sie beim Thüringer HC antreten, und wenn nichts Außergewöhnliches mehr passiert, dann fällt in jenem Spiel die Entscheidung darüber, wer deutscher Meister wird: der Tabellenzweite Thüringen (37:5 Punkte) zum fünften Mal hintereinander oder Spitzenreiter Buxtehude (40:4) zum ersten Mal überhaupt. Sechs Tage später könnte in der Sporthalle Hamburg der Pokal gewonnen werden, auch das wäre eine Premiere für den BSV.

Da fällt es nicht leicht, mit der Konzentration beim nächsten Gegner (16 Uhr, Halle Nord) zu bleiben, der in diesem Fall beim besten Willen nicht der Schwerste ist. Die Vulkan Ladies Koblenz/Weibern trennt nur ein Punkt vom Tabellenletzten Celle, der Abstieg ist eine sehr konkrete Bedrohung.

Buxtehudes Trainer Dirk Leun betätigt sich deshalb mehr als Motivator denn als Mahner, wenn er sagt: „Wir sind nach 14 Siegen in Serie selbstbewusst genug und konzentrieren uns auf das, was wir können.“

Auf Ulrika Ågren muss Leun allerdings verzichten. Die schwedische Kreisläuferin ist im vierten Monat schwanger. „Den Schock musste ich vor acht Wochen erst mal verarbeiten“, sagt Leun, „beim Sieg in Oldenburg konnten wir ihren Ausfall durch Spielmacherin Randy Bülau aber kompensieren.“ In den Planungen des BSV spielt Ågren, 27, auch über ihr Vertragsende im Juni hinaus keine Rolle mehr. Als wahrscheinlich gilt, dass sie 2016 in die dänische Liga zurückkehrt. Bis dahin ist ihr Lebensgefährte Henrik Toft Hansen, 28, noch an den HSV Hamburg gebunden. Ein anschließender Wechsel nach Flensburg oder in seine Heimat läge zumindest nahe.