Dortmund. Borussia Dortmund hofft am Dienstag auf einen Erfolg im Pokal-Halbfinale in München

Noch vor zwei Monaten sorgten sie sich um den Klassenverbleib, nun reden sie von der Europa League. Rechtzeitig zum Pokal-Hit beim FC Bayern am Dienstag (20.30 Uhr, ARD) ist bei den Profis von Borussia Dortmund der Glaube an die eigene Stärke zurück. „Es ist eine sehr nette Geste, aber wir sind am Dienstag auf Krawall gebürstet“, kommentierte der am Saisonende scheidende Trainer Jürgen Klopp die Idee aus München, ihn vor der Partie mit einem Blumenstrauß zu verabschieden. Das 2:0 (2:0) über Frankfurt erhöhte auch bei Weltmeister Matthias Ginter die Vorfreude auf die schwere Aufgabe: „Wir haben keine Angst vor den Bayern und zuletzt gezeigt, dass wir mithalten können.“

Kaum war die Partie gegen die Hessen vorbei, ging der Blick nach vorn. Schon beim Schlussjubel stimmten die Dortmunder Fans ihre Mannschaft auf die nächste Mission ein. „Zieht den Bayern die Lederhosen aus“, forderten sie mit Blick auf das Halbfinale. Regisseur Shinji Kagawa hofft auf einen Coup: „Dieses Spiel kommt uns sehr gelegen. Wir haben wieder die richtige Richtung eingeschlagen.“

Ein Sieg über den großen Rivalen wäre vor allem für Klopp ein schönes Abschiedsgeschenk: „Ich hoffe, man sieht uns am Dienstag an, dass wir unbedingt ins Finale wollen. Das wäre eine gute Eintrittskarte für das Spiel gegen eine Mannschaft, die in einer unfassbaren Verfassung ist.“

Im zweiten Spiel nach Klopps Ausstiegsankündigung gelang dem Revierclub der zweite Sieg. Damit sind die Chancen auf einen echten Fußball-Klassiker in München mit engem Ausgang gestiegen. Zudem liegen die Bundesliga-Ränge fünf und sechs nur noch drei Punkte entfernt. Für ein Team, das noch Anfang Februar auf dem letzten Tabellenrang rangierte, ist das eine beachtliche Entwicklung. „Wir haben uns von der Abstiegskampf-Problematik verabschiedet. Nun können wir die Situation neu bewerten“, sagte Klopp. Erstmals seit Monaten nahm er wieder das internationale Geschäft ins Visier: „Wenn es weniger Punkte Abstand sind als du Spieltage hast, ist das eine gute Situation. Jetzt geht es um alles.“

Selbst der noch am 19. Spieltag um 15 Zähler enteilte Tabellenfünfte FC Schalke befindet sich mittlerweile in Schlagdistanz. Mit dem abgezockten Elfmeter von Pierre-Emerick Aubameyang (24.), der Eintracht-Keeper Kevin Trapp mit einem lässigen Heber in die Tormitte überlistete, und dem vierten Saisontreffer von Kagawa (32.) wahrte der BVB die Chance, zum sechsten Mal in Serie an einem internationalen Wettbewerb teilzunehmen.