Hamburg. Der Unternehmer engagiert sich mit vier Millionen Euro und wird dafür mit 1,5 Prozent beteiligt

Nach Klaus-Michael Kühne engagiert sich mit Helmut Bohnhorst ein weiterer Investor beim HSV. Der Niedersachse hatte bereits am 20. März für vier Millionen Euro Anteile in Höhe von 1,5 Prozent an der HSV Fußball AG erworben. „Dass ich genau jetzt meinen Anteilskauf veröffentliche, ist kein Zufall. Ich möchte ein Zeichen setzen, dass es weitergeht für unseren HSV. Dass die Verantwortlichen, die Mannschaft, die Mitarbeiter und alle Fans zusammenstehen müssen“, sagte Bohnhorst auf der Homepage des Vereins. Er wolle Teilnehmer des Aufbaus sein, den der HSV ganz sicher brauche.

Doch welche Interessen verfolgt der Agrarlogistik-Unternehmer aus Steimbke oder schlicht „Landwirt“, wie er sich selbst bezeichnet, darüber hin­aus? Laut seinen Aussagen in erster Linie die Verbundenheit zum Verein. Und diese sei innig. Die Helden seiner Kindheit hießen Uwe Seeler, Charly Dörfel, Willi Schulz und Co. „Ich kann noch heute die Aufstellungen von einigen Bundesligaspielen aus dem Jahr 1967 nennen, später hat mich dann die besonders erfolgreiche Happel-Ära weiter geprägt. Ich bin seit Jahren Dauerkartenbesitzer und Fan.“

Bohnhorst sei sogar stolz darauf, seinen „Lieblingsclub mit so weltgewandten Persönlichkeiten wie Herrn Kühne und Herrn Otto zu unterstützen.“ Der 55-Jährige wollte vor seiner Anteilszeichnung jedoch die wirtschaftliche Seite des HSV geprüft und zudem alle Vorstände persönlich getroffen haben. Er habe den Eindruck gewonnen, dass er diesen Personen vertrauen könne. „Für mich war es wichtig zu erfahren, dass der HSV kein Mittelmaß verwalten will, sondern Visionen hat, um sich als Bundesligaclub positiv zu entwickeln. Dazu gehören aus meiner Sicht vor allem vertrauenswürdige Führungskräfte und passende Strategien.“

Vor Bohnhorst hatte Logistik-Unternehmer Kühne für 18,75 Millionen Euro 7,5 Prozent Anteile der Gesellschaft erworben. Aufsichtsratsboss Karl Gernandt hatte vor drei Monaten zugegeben, dass er sich die Suche nach Investoren einfacher vorgestellt hätte. Doch noch sei kein geeignetes Investorenmodell entwickelt worden. „Das ist ein deutlich komplexeres Thema als es sich für uns am Anfang darstellte. Das habe ich sicherlich unterschätzt“, sagte Gernandt.