Solo des Tages: In der Mitte der eigenen Hälfte angelte sich Patrick Herrmann den Ball, ließ sich auch von vier Dortmundern nicht aufhalten und hatte dann noch das Auge für den mitgelaufenen Raffael. Nach seinem sensationellen Sololauf (32.) wurde der 24-Jahre alte Mönchengladbacher mit Lob von allen Seiten überschüttet. „Dass Patrick von seiner Schnelligkeit lebt, ist kein Geheimnis. Dass er aber nach solch einem Sprint mit dem Tempo die Übersicht behält, ist große Klasse“, sagte Sportdirektor Max Eberl nach dem 3:1-Sieg. Bei Herrmanns Auswechslung in der Nachspielzeit erhoben sich die Zuschauer im Borussia-Park von ihren Sitzen. Der Umjubelte schaute sich sein Solo nach Spielschluss genüsslich im Fernsehen an. „Ich habe den Ball immer kurz angestoßen, als ein Gegenspieler gekommen ist. So habe ich sie alle auf dem falschen Fuß erwischt“, sagte Herrmann breit grinsend.

Doppelpack des Tages: So ganz ist Robert Lewandowski noch nicht angekommen beim FC Bayern. So sieht es jedenfalls Pep Guardiola. „Ein bisschen“, sagte der Trainer der Münchner nach dem 3:0 gegen Eintracht Frankfurt. Ein bisschen habe Lewandowski mitgeholfen, das Spiel zu gewinnen. Nur ein bisschen? Das war, gelinde gesagt, schon ein bisschen eine Untertreibung von Guardiola. Genau genommen war Lewandowski überragend. Er erzielte das 1:0 (15.) und das 2:0 (66.), traf zudem noch den Pfosten (76.). Der Neuzugang aus Dortmund hat die letzten fünf Treffer der Bayern in der Bundesliga erzielt, in den vergangenen acht Spielen traf er neunmal, mit 16 Saisontoren ist er auf einem guten Weg, die Torjägerkanone zu verteidigen. „Er wird jeden Tag stärker“, stellte Guardiola fest, und nun, da es vor allem um das Weiterkommen in der Champions League gehe, haben wir „den besten Lewandowski, der möglich ist“.

Rauswurf des Tages: Bayer Leverkusen hat die vorzeitige Trennung von Abwehrspieler Emir Spahic vollzogen. Der bis 30. Juni 2016 laufende Vertrag mit dem 34 Jahre alten Bosnier wurde im gegenseitigen Einvernehmen aufgelöst. Damit reagierte Bayer auf die Vorkommnisse im Anschluss an das Viertelfinal-Pokalspiel gegen Bayern München am vergangenen Mittwoch. Spahic hatte sich an handgreiflichen Auseinandersetzungen mit dem Ordnungsdienst beteiligt. Er streckte dabei einen Ordner mit einem Kopfstoß nieder. „Wir wünschen dem Ordner gute Besserung. Er gehört auch zu unserem Verein. Der Sieg ist auch für ihn“, sagte Kapitän Simon Rolfes nach dem 3:2-Erfolg gegen Mainz 05. Die Kölner Staatsanwaltschaft ermittelt gegen Spahic wegen des Verdachts der schweren Körperverletzung.

Rückkehr des Tages: Julian Draxler wusste nicht, ob er lachen oder weinen sollte. 162 Tage musste der Schalker Weltmeister pausieren, nun stand er wieder auf dem Platz. „Für mich persönlich war es ein Erfolgserlebnis“, sagte Draxler nach seinem Kurzeinsatz beim 0:0 gegen den SC Freiburg. „Ich habe keine Schmerzen mehr.“ Am 31. Oktober hatte sich der 21-Jährige gegen Hannover schon nach wenigen Minuten einen Sehnenriss im Oberschenkel zugezogen. Draxlers Rückkehr kommt für Schalke aber wohl zu spät: Der Rückstand auf Platz vier ist sechs Spiele vor Schluss auf zehn Punkte angewachsen, die Champions League ist außer Reichweite.

Erlösung des Tages: Fast zwei Monate lang war das gegnerische Tor für den SC Paderborn wie vernagelt. Seit dem 15. Februar (2:1 in Hannover) ließ der Aufsteiger Chance um Chance aus – bis Elias Kachunga dem Trauerspiel gegen den FC Augsburg nach 598 Minuten ein Ende setzte. In der 48. Minute brachte der U21-Nationalspieler den Ball mit der Stirn und etwas Glück über die Linie und ebnete den Weg zum 2:1-Erfolg der Ostwestfalen. „Mir sind viele Steine vom Herzen gefallen“, sagte Kachunga, der mit Paderborn auf den Relegationsplatz 16 kletterte und nun wieder an den Klassenerhalt glauben kann.

Fund des Tages: Zweitligist Fortuna Düsseldorf hat offenbar einen neuen Trainer gefunden. Nach Informationen der „Rheinischen Post“ wird Frank Kramer bei den Rheinländern im Sommer die Nachfolge des im Februar beurlaubten Oliver Reck antreten. Der 42-Jährige hatte im vergangenen Jahr die SpVgg Greuther Fürth in die Relegation gegen den HSV (0:0, 1:1) geführt.