Berlin . Am Ende fehlt die Cleverness, doch auch Alba Berlin kann nicht als erstes deutsches Team ins Euroleague-Viertelfinale einziehen.

Trotz einer begeisternden Energieleistung hat Alba Berlin den historischen Einzug ins Viertelfinale der Euroleague verpasst. Der Basketball-Bundesligist verlor am Donnerstag zum Abschluss der Zwischenrunde mit 64:73 (34:41) gegen Titelverteidiger Maccabi Tel Aviv. Damit hat weiterhin kein deutsches Team die Runde der besten Acht der im Jahr 2000 gegründeten Liga erreicht. „Wir hatten nicht viel zu verlieren, aber trotzdem ist es sehr schade, so eine Chance abzugeben“, sagte Nationalspieler Niels Giffey.

„Nach so einem Spiel ist die Enttäuschung riesig. Man hatte nicht das Gefühl, dass Maccabi so weit weg ist, dass man da nicht rankommt. Unter dem Strich war es eine fantastische Saison“, sagte Alba Berlins Geschäftsführer Marco Baldi.

Zwei Tage vor dem Pokal-Halbfinale gegen die Brose Baskets fehlte dem Hauptstadtclub in einer hitzigen Schlussphase die Abgeklärtheit und Erfahrung gegen den 51-maligen israelischen Meister. Alex Renfroe, Jamel McLean und Leon Radosevic waren mit jeweils zehn Punkten beste Alba-Werfer.

„Haben sensationelle Euroleague-Saison gespielt“

Im Vorgängerwettbewerb stand Alba zuletzt 1998 unter den besten acht Mannschaften Europas. „Wir können auf eine sensationelle Euroleague-Saison zurückblicken“, lobte Sportdirektor Mithat Demirel. Mit sieben Siegen erreichte sein Team die bislang beste Bilanz einer deutschen Mannschaft im Top 16.

Vor 14.133 Zuschauern war Alba die Nervosität zunächst deutlich anzumerken, durch unnötige Berliner Ballverluste kam der 51-malige israelische Meister in der Anfangsphase zu einfachen Punkten. Wutentbrannt nahm Obradovic schon nach zweieinhalb Minuten beim Stand von 3:10 die erste Auszeit.

Nach dem schnellen Wachrüttler kam sein Team besser ins Spiel, konnte immer wieder verkürzen. Vor allem aus der Distanz bewies Alba Treffsicherheit - in der ersten Halbzeit fanden fünf von acht Dreipunktversuchen ihr Ziel. Obwohl der frühere Berliner Brian Randle (13 Punkte) und Devin Smith (28) für Tel Aviv groß aufspielten und kaum zu stoppen waren, blieb der Außenseiter weiter dran. Mitte des zweiten Viertels sorgte Aufbauspieler Alex Renfroe mit seinem Dreier zum 30:30 für den vielumjubelten Premieren-Ausgleich.

Traum von der Sensation platzt kurz vor Schluss

Die erste Führung blieb Alba jedoch weiter verwehrt. Vor allem unter dem Korb machten 150-Kilo-Koloss Sofoklis Schortsanitis & Co. dem Heim-Team das Leben schwer. Da Berlin sich keine Turnover mehr leistete, lag Maccabi zu Beginn des dritten Abschnitts aber nur mit zwei vorne - es wurde der erwartete Krimi.

Mit der Abgezocktheit eines dreimaligen Euroleague-Champions setzte sich Maccabi zunächst auf sieben Punkte Vorsprung ab, angepeitscht vom frenetischen Heimpublikum verkürzte Alba noch einmal. Doch spätestens mit den vergebenen Korblegern von Jonathan Tabu und Redding war 90 Sekunden vor Ende der Traum von der Sensation vorbei.