Hamburg. Cheftrainer Dirk Sauermann sprach vom „besten Spiel in dieser Saison“, Zuspielerin Veronika Kettenbach lobte „die Zuschauer, die uns zu dieser Leistung getragen haben“, und wieder mal hatte man den Beweis, dass im Sport auch derjenige gewinnen kann, der ein Spiel verloren hat. Mit 1:3 (25:20, 14:25, 18:25, 28:30)-Sätzen hatten die Bundesligafrauen des Volleyballteams Aurubis gegen den Dresdner SC verloren und es auch im 21. Saisonspiel nicht geschafft, dem Tabellenführer die erste Niederlage beizubringen.

Dass sie nach 105 Spielminuten von 1325 Zuschauern in der CU-Arena gefeiert wurden, hatten sich die Harburgerinnen mit einem, vom zweiten Durchgang abgesehen, beherzten Auftritt verdient. In den Sätzen eins und vier hatte der Tabellenneunte keinerlei Niveauunterschied zum Titelverteidiger erkennen lassen, der unter der Woche in der Champions League aktiv war. Angetrieben von ihrer emotionalen Zuspielerin Kettenbach, die die Angreiferinnen Sara Shaw (18 Punkte) und Lucy Charuk (15) bestens einsetzte, zeigte das VTA Volleyball auf gutem Niveau.

Wie sehr diese Leistung darauf zurückzuführen sei, dass die Mannschaft am Mittwoch mit dem 3:2-Sieg bei VCO Berlin den Klassenverbleib gesichert hatte, wurde Sauermann gefragt. „Wir haben befreit aufgespielt, aber ich rechne es den Spielerinnen hoch an, dass sie den abfallenden Druck genutzt haben, um sich zu motivieren“, sagte er. Dass die wegen ihrer Rückstände im athletischen Bereich zuletzt oft kritisierte Mannschaft auch im vierten Satz noch hatte zulegen können, sei im Hinblick auf die Pre-Play-offs im März „sehr gut fürs Selbstvertrauen“.