Beaver Creek . Versöhnlicher WM-Abschluss in Beaver Creek (USA) für die deutschen Skirennfahrer: Fritz Dopfer, 27, gewann im Slalom die Silbermedaille, er musste sich nur dem Franzosen Jean-Baptiste Grange geschlagen geben. Felix Neureuther, 30, holte die Bronzemedaille, im Riesenslalom am Freitag war er noch Vierter geworden. Der nach dem ersten Durchgang führende österreichische Titelverteidiger Marcel Hirscher schied im zweiten Lauf bei dichtem Schneetreiben kurz vor dem Ziel aus.

„Pech für den Marcel, aber viel Glück für uns beide. Ende gut, alles gut“, meinte Neureuther. „Das ist extrem schön, dass sich die ganzen Mühen der vergangenen Jahre gelohnt haben“, sagte Dopfer. Nach Silber durch Viktoria Rebensburg im Riesenslalom erreichte der Deutsche Skiverband doch noch sein Ziel von drei WM-Medaillen.

Nach dem ersten Durchgang lag Dopfer noch an sechster Stelle, Neureuther war kurz dahinter Siebter. „Ich habe nie den Ski richtig auf Zug gebracht. Ich bin einfach nicht gut gefahren, von daher auch der klare Rückstand“, kommentierte Neureuther seinen ersten Lauf. „So lange noch ein kleines Fünkchen Hoffnung da ist und eine kleine Chance da ist, probiere ich die natürlich zu nutzen“, sagte er. Auch Dopfer erkannte seinen „großen Zeitrückstand“ und kündigte an: „Ich werde noch mal mein Bestes geben.“ Beide setzten vier Stunden später ihre Vorhaben erfolgreich um. „Das war einfach grandios“, jubelte Dopfer nach der Siegerehrung.

„Vor zwei Wochen hätte ich mir das nie vorstellen können, dass ich das erleben darf. Eine Silbermedaille, das hätte ich mir nie träumen lassen“, erzählte Dopfer später, der seit Tagen unter Rückenproblemen gelitten hatte. Der Münchner Linus Strasser fuhr bei seinem WM-Debüt auf Platz zehn.

Noch vor einem Jahr war Dopfer im Pech gewesen und hatte bei den Olympischen Winterspielen in Sotschi (Russland) die Bronzemedaille als Vierter nur um Hundertstelsekunden verpasst. Nun lag Dopfer vier Hundertstel vor Neureuther, der 2013 WM-Zweiter geworden war. Zwei Hundertstel hinter dem glücklichen Neureuther musste sich der Norweger Henrik Kristoffersen mit Platz vier begnügen.

Beste Deutsche im WM-Slalom der Frauen am Sonnabend war überraschend Maren Wiesler (Münstertal) als Zwölfte vor Lena Dürr (Germering) auf Rang 13. Olympiasiegerin Mikaela Shiffrin, 19, aus den USA siegte auf ihrer Hausstrecke und ließ sich von ihren Landsleuten feiern.