Vail. Mit der WM-Silbermedaille um den Hals hob Viktoria Rebensburg immer wieder strahlend den Arm und ballte die Hand zur Faust. Gemeinsam mit Weltmeisterin Anna Fenninger aus Österreich und der drittplatzierten Jessica Lindell-Vikarby aus Schweden ließ sich die 25 Jahre alte Skirennfahrerin nach ihrem tollen Auftritt im Riesenslalom von den Fans im US-Nobelskiort Vail bejubeln. „Es war herausragend“, erklärte sie euphorisiert.

Mit Laufbestzeit im zweiten Durchgang hatte sich die Olympiasiegerin von 2010 und Bronzemedaillen-Gewinnerin der Winterspiele von 2014 von Rang elf noch auf das Podest geschoben. Fünf Weltmeisterschaften musste die Vancouver-Olympiasiegerin auf ihre erste Medaille warten – und auch in Amerika waren ihre Ziele dem Scheitern nahe. Abfahrt, Super-G, Team-Event – in keinem der Wettbewerbe klappte es mit dem ersehnten Podestplatz. Erst ihre letzte Gelegenheit im Riesenslalom nutzte die Kreutherin. „Bei der WM zählen nur Medaillen. Deswegen hatte ich das Messer zwischen den Zähnen“, erklärte Rebensburg im Anschluss. „Ich glaube, im Riesenslalom bin ich jetzt wieder da – und da, wo ich hin will. Das ist ein superschönes Gefühl. Das genieße ich jetzt.“

Mit Blick auf die vergangene WM in Vail, als das deutsche Team 1999 keine Medaille holte, betonte der deutsche Alpinchef Wolfgang Maier erleichtert: „Ich hatte schon Angst vor einem Déjà-vu. Die Nächte waren immer kurz. Ich habe so viele gute Sportler hier – wenn ich da heimkomme ohne Medaille, das ist ja Wahnsinn.“

Nach dem Herren-Riesenslalom am Freitagabend (bei Redaktionsschluss noch nicht beendet) und dem Damen-Slalom am Sonnabend (18.15/22.15 Uhr/ARD und Eurosport), wo das deutsche Team mit den Starterinnen Lena Dürr und Maren Wiesler ohne Chance auf eine Medaille ist, fährt Felix Neureuther am Sonntag (18.15/22.30 Uhr) im Slalom um Gold.