Leipzig. Am Tag nach der erschütternden Diagnose hatte Lisa Altenburg die trüben Gedanken bereits wieder verdrängt. „Ich muss ja nach vorne schauen“, sagte die Torjägerin vom Uhlenhorster HC, die sich am Sonntag nach der Hallenhockey-Endrunde in Berlin beim Treppensteigen verletzt hatte. Am Montag kam die Gewissheit, dass sie wegen eines Syndesmoseabrisses die Hallen-WM, die an diesem Mittwoch in Leipzig für die deutschen Damen mit den Partien gegen Belgien (11.30 Uhr) und Kanada (19 Uhr) startet, nicht spielen kann. Als Ersatz ist bereits Luisa Steindor vom deutschen Hallenmeister Düsseldorfer HC eingetroffen.

Die Gelassenheit, mit der Lisa Altenburg den neuerlichen Rückschlag verkraftet, ist wenig verwunderlich, schließlich kennt sich die 25-Jährige mit Comebacks aus. 2010 setzte sie ein Sehnenanriss am Schambein für zehn Monate außer Gefecht. 2013 kam sie nach ihrer Schwangerschaft in beeindruckender Weise zurück. „Natürlich ist es bitter, dass ich immer wieder ausfalle, wenn ich gerade in guter Form bin. Aber es nutzt nichts, darüber zu klagen“, sagt sie.

Ursprünglich wollten ihre Eltern am Dienstag nach Leipzig kommen. Tochter Sophie, 19 Monate, ist bei diesen in Pflege, weil Ehemann Valentin derzeit in der indischen Profiliga als Trainer von Dabang Mumbai engagiert ist. Nun trifft man sich am Freitag in Hamburg, am Montag soll die Torjägerin operiert werden. Dann müssen die Eltern gleich zwei Kinder pflegen – Tochter und Enkelin.