Doha. Nach dem starken Auftritt gegen Dänemark hätten die deutschen Handballer die ganze Welt umarmen können, ein paar Stunden später mussten am Weltknuddeltag die Teamkollegen reichen. Das 30:30 gegen den WM-Zweiten Dänemark hat die Spieler von Bundestrainer Dagur Sigurdsson in Hochstimmung versetzt und ihnen Lust auf das kommende Spiel gegen Argentinien an diesem Donnerstag (17 Uhr/Sky) gemacht. Gegen den Panamerikameister reicht der ungeschlagenen Auswahl des Deutschen Handballbundes (DHB) ein Unentschieden zum vorzeitigen Einzug ins Achtelfinale. Mit zwei Siegen erst gegen Argentinien und am Sonnabend gegen Außenseiter Saudi-Arabien würde das deutsche Team den zuvor nicht für möglich gehaltenen Gruppensieg perfekt machen. „Jedes Spiel ist hier ein Endspiel“, sagte Bundestrainer Dagur Sigurdsson.

Die Argentinier werden den Deutschen wohl alles abverlangen. Sie gelten als äußerst unangenehmer Gegner. Schon beim Remis zum Turnierauftakt gegen Dänemark (24:24) zeigte das Team um den ebenso flinken wie torgefährlichen Spielmacher Diego Simonet, wie viel Potenzial in ihm steckt. „Das wird eine gefährliche Sache“, sagte Sigurdsson: „Sie spielen eine offensive Abwehr, die wir erst mal knacken müssen.“ Der Mannheimer Linksaußen Uwe Gensheimer warnt vor der aggressiven, schnellen und schwer ausrechenbaren Spielweise der Argentinier, die auch gegen Polen nur mit einem Tor Unterschied verloren. „Die Argentinier haben bislang richtig gut gespielt. Ich bin ein kleiner Fan ihrer Spielweise. Die kommen mit sehr viel Speed aufs Tor, kämpfen um jeden Ball und geben niemals auf. Es macht schon Spaß, den Jungs zuzusehen“, bekannte der Kapitän: „Deswegen wird es ein ganz toughes Match, aber wir sind bereit.“

Unterdessen hat der Präsident des Handball-Weltverbandes IHF, Hassan Moustafa, 70, ARD und ZDF die Schuld an den geplatzten Verhandlungen um eine Live-Übertragung der WM zugeschoben. Die Sender hätten ein zu niedriges Gebot abgegeben, das noch unter dem zur WM 2011 gelegen habe, sagte der Ägypter der „Sport Bild“. ARD und ZDF, die keine Livebilder aus Katar zeigen, wiesen die Vorwürfe zurück. Moustafa selbst habe in der Verhandlungsphase geäußert, dass das finanzielle Angebot in Ordnung sei.