Hamburg. Nach zwei Verlängerungen zum Nägel knabbern leuchtete eine ganz bittere 92:95 (40:32, 71:71, 84:84)-Niederlage vom Scoreboard an der Decke der Inselparkhalle. Die Hamburg Towers verloren am Sonntagabend in der zweiten Basketball-Bundesliga ProA gegen den direkten Tabellennachbarn Academics Heidelberg. Nach dem Nürnberg-Gastspiel (79:84) war das erneut ein Rückschlag im Rennen um die Playoff-Plätze eins bis acht.

Die „Türme“ bleiben zwar noch Siebter (10:8 Siege), Towers-Coach Hamed Attarbashi warnte aber: „Ich will nicht, dass es am Ende der Saison noch mal nach hinten eng wird.“ Er haderte besonders mit der Rebound-Schwäche seines Teams. Obwohl Center Michael Wenzl zurück im Team war, griffen sich die Heidelberger 18 Offensivrebounds.

Die 3001 Zuschauer griffen sich derweil in der wie fast immer ausverkauften Arena regelmäßig in die Haare – aus lauter Fassungslosigkeit über den weggeworfenen Sieg nach fünfzig Minuten. Ständig lagen die Elbe-Korbjäger vorn: Kurz vor der Halbzeit berauschten sie sich mit zwei Dreiern. Zunächst von dem erst am Freitag nachverpflichteten Berliner Shooting Guard Max Rockmann (kam von Bundesligist Crailsheim Merlins) und dann von Robert Ferguson. Das war das 40:32 zur Pause.

In den Vierteln drei und vier agierten die Wilhelmsburger oft allzu fahrig. Und trotzdem sahen sie 42 Sekunden vor dem regulären Ende wie die sicheren Sieger aus, als Terry Thomas zwei Freiwürfe zum 70:67 verwandelte. Ein unglücklicher Fehlpass Vincent Kittmanns bescherte die erste Verlängerung (71:71). In den zweiten fünf Minuten „Overtime“ besiegelte ein erneuter Kittmann-Turnover die Niederlage. „In der zweiten Hälfte haben sich zu viele von uns nicht gezeigt“, sagte ein geknickter Topscorer Thomas (25 Punkte), der mit Krämpfen zu kämpfen hatte. Am kommenden Sonnabend zählt für die Towers in Paderborn nun nur ein Sieg.