Die deutsche Handball-Nationalmannschaft feiert den sechsten Sieg unter Trainer Bundestrainer Dagur Sigurdsson. In der Generalprobe für die WM gab es gegen Tschechien ein 27:22.

Mannheim. Generalprobe bestanden, die WM kann kommen: Die deutschen Handballer starten mit reichlich Rückenwind in ihr Wüsten-Abenteuer nach Doha. Einen Tag nach dem überzeugenden 32:24 in Stuttgart besiegte die Mannschaft von Bundestrainer Dagur Sigurdsson Tschechien auch in Mannheim mit 27:22 (11:10) und zeigte kurz vor der Weltmeisterschaft in Katar (15. Januar bis 1. Februar) erneut eine starke Vorstellung.

Bester Werfer des deutschen Teams, das im achten Spiel unter Sigurdsson den sechsten Sieg feierte, war Rechtsaußen Patrick Groetzki mit sechs Treffern. Aufseiten der Tschechen traf Pavel Horak von den Füchsen Berlin am häufigsten (6). Am Dienstag fliegt die Auswahl des Deutschen Handballbundes (DHB) nach Doha, wo sie am Freitag ihr Auftaktspiel gegen Polen bestreitet.

Dann dürften genau jene 18 Spieler dabei sein, die auch gegen Tschechien im deutschen Aufgebot standen. Das jedenfalls ließ Sigurdsson am Rande der Testspiele durchblicken. Das bedeutet, dass auch Rückkehrer Michael Kraus und der zuletzt angeschlagene Hendrik Pekeler bei der WM auflaufen werden.

Kompromisslose Abwehrarbeit, vielversprechende Kombinationen im Angriff – aber auch einige Unkonzentriertheiten beim Torabschluss und Passspiel: die Generalprobe am Samstag lieferte ein Spiegelbild der gesamten Turnier-Vorbereitung. Vor allem die Defensive zeigte eine über weite Strecken beachtliche Leistung.

Als positive Überraschung in der Offensive und WM-Hoffnungsträger entpuppt sich immer mehr Youngster Paul Drux. Nachdem der 19 Jahre alte Rückraumspieler von den Füchsen Berlin sein Potenzial bereits in den vorherigen Partien angedeutet hatte, trumpfte er auch in der zweiten Partie gegen Tschechien unbekümmert auf und dürfte auf der Königsposition im linken Rückraum gesetzt sein. Kraus kam bei seinem Comeback hingegen nur sporadisch zum Einsatz.

Auch ohne Kapitän Uwe Gensheimer, der am Samstag ebenso wie Kreisläufer Pekeler geschont wurde, ging das deutsche Team am Samstag von Beginn an konzentriert zu Werke. Nach der ersten Führung zum 5:4 (10.) durch den dritten Treffer von Drux setzte sich Sigurdssons Team bis auf 10:6 (24.) ab, ehe die Tschechen bis zur Pause mit einem Zwischenspurt wieder herankamen.

Nach der Pause profitierte die DHB-Auswahl einmal mehr von ihrer kompakten Abwehr. Vor allem Rechtsaußen Groetzki nutzte die Ballgewinne für einfache Tore, sodass sich die Gastgeber schnell auf 17:13 (41.) absetzen konnten. Sigurdsson nutzte auch die Partie am Samstag, um noch ein wenig zu experimentieren. Der Isländer ließ in der Deckung wie schon am Vortag immer wieder in der offensiven 5:1-Formation spielen und wechselte munter durch.

Beim deutlichen Erfolg am Freitag hatte die deutsche Mannschaft vor allem in der zweiten Halbzeit überzeugt. Nach durchwachsener Leistung im ersten Durchgang erwies sich der für Stammkeeper Silvio Heinevetter eingewechselte Andreas Wolff als starker Rückhalt, im Angriff brillierten vor allem Gensheimer (8 Tore) und Drux (5 Tore).