Ein Kommentar von Alexander Laux

Preisfrage: Welcher Verein stellt derzeit die Mannschaft des Jahres im Großraum Hamburg? Klare Antwort: Die Spielgemeinschaft Volleyball Gellersen Lüneburg. Was die Volleyballer abliefern, ist schlicht sensationell. Nachdem das Team völlig überraschend bereits das Pokalfinale erreicht hatte, besiegte der Bundesliga-Aufsteiger am Mittwochabend sogar Meister Berlin Volleys mit 3:2. Nach dem siebten Erfolg im 13. Ligaspiel und Tabellenplatz sechs scheinen die Playoffs fast schon gesichert.

„Ich stehe hier Woche für Woche und muss versuchen zu erklären, was gerade hier passiert“, sagte Trainer Stefan Hübner nach dem jüngsten Triumph. Dabei fällt eine Begründung gar nicht so schwer. Man sieht, was möglich ist mit einer funktionierenden Troika, bestehend aus Geschäftsführer Andreas Bahlburg, dem sportlichen Leiter Bernd Schlesinger und Hübner.

Wie nachhaltig sich die SVG Lüneburg aber in der Erstklassigkeit behaupten kann, muss sich jedoch erst noch zeigen. Sie muss aufpassen, nicht Opfer ihres eigenen Erfolgs zu werden. Der Konkurrenz wird nicht verborgen bleiben, welche Großtaten Hübner, früher selbst Nationalspieler und viermaliger Volleyballer des Jahres, gleich in seinem ersten Jahr als Bundesligatrainer vollbringt.

Doch selbst wenn Hübner gehalten werden kann, wird man auch in Lüneburg merken, dass Erfolg in der Regel teuer ist, weil alle Beteiligten ihre sportlichen Leistungen mit Recht honoriert wissen wollen. Ob aber der Etat, der derzeit rund 450.000 Euro beträgt, mit Sponsorenhilfe mittelfristig signifikant steigen kann, ist offen. Was allerdings positiv stimmt ist die Tatsache, dass in Lüneburg eine neue Halle für 2500 Fans entsteht, um die Voraussetzungen für dauerhaften Spitzenvolleyball zu schaffen.