Ein Kommentar von Andreas Hardt

Der Junge wurde durch ganz Europa geführt. In München, Wien, Amsterdam und London spielte das Kind vor. Vater Leopold, Lehrer und Manager, war stolz und ehrgeizig zugleich. Die Welt stand ihm offen, seinem Wunderkind.

Die jüngste Europareise des Norwegers Martin Öregaard führte auch nach München, London und Madrid, dort spielte der gerade 16-Jährige vor. Man staunte über das Talent des Jungen. Vater Erik, Lehrer und Manager, war stolz und ehrgeizig zugleich. Die Welt steht ihm nun offen, seinem Wunderkind.

Nun scheint es Madrid zu werden, die „Königlichen“. Sie haben wohl die Bayern aus München und die „Gunners“ aus London ausgestochen. Natürlich darf Martin Öregaard seinen Vertrag nicht selbst unterschreiben, natürlich kann er nicht mit dem eigenen Auto zum Training vorfahren, er darf nicht wählen, nach 22 Uhr in Kneipen sitzen oder selbstständig auf dem Konto über große Summen verfügen. Er ist ein Teenager.

Er ist der jüngste Spieler (15 Jahre, 3 Monate, 27 Tage) und jüngste Torschütze (15 Jahre, 4 Monate, 29 Tage) aller Zeiten in der norwegischen Ersten Liga, und er ist der jüngste Spieler (15 Jahre, 300 Tage), der je für eine Nationalmannschaft in der EM-Qualifikation eingesetzt wurde. Die Erwartungen an seine Zukunft können nicht anders als gigantisch sein. Eine gewaltige Last.

Mozart hat es geschafft mit der Weltkarriere und dem ewigen Ruhm. Zu Lebzeiten allerdings litt er oft große finanzielle Not. Das zumindest wird Martin Öregaard nicht passieren. Er spielt schließlich Fußball.