Der 18-Jährige aus Idstein setzte sich am Dienstagabend im Alexandra Palace nach einem spannenden Match gegen den erfahrenen Engländer Mervyn King (48) mit 3:2 durch. King hatte als einer der Geheimfavoriten gegolten.

London. Der deutsche Youngster Max Hopp hat bei der Darts-WM in London überraschend die zweite Runde erreicht. Der 18-Jährige aus Idstein setzte sich am Dienstagabend im Alexandra Palace nach einem spannenden Match gegen den erfahrenen Engländer Mervyn King (48) mit 3:2 durch. King hatte als einer der Geheimfavoriten gegolten.

Der als großes Talent gehandelte Hopp hatte sich bereits zum dritten Mal in Folge für das Saisonhighlight qualifiziert. Nun schaffte er erstmals den Einzug in Runde zwei und trifft dort am kommenden Montag auf den Niederländer Vincent van der Voort. „Ich denke, das war mein bestes Match. Ich bin noch jung, ich habe die Zukunft noch vor mir. Jetzt werde ich erstmal mit meiner Familie feiern“, sagte Hopp.

Damit steht Hopp neben Qualifikant Sascha Stein (Heppenheim) als zweiter Deutscher in der zweiten Runde. Stein (29) hatte zum Auftakt überraschend Stuart Kellet (England) bezwungen und trifft am 27. Dezember auf Titelverteidiger Michael van Gerwen aus den Niederlanden. Der derzeit beste deutsche Darts-Spieler Jyhan Artut (38) war in der ersten Runde an Rekordweltmeister Phil Taylor (54) gescheitert.

Präzision und Konzentration sind im Dartsport gefordert

2,37 Meter stehen die beiden Dartspieler von der Scheibe entfernt. Das Zentrum der in insgesamt 20 Segmente unterteilten Scheibe ist 1,73 Meter über dem Boden. In der Regel, so auch bei der WM in London, starten beide Spieler mit 501 Punkten; jeder wirft abwechselnd drei Darts nacheinander. Die erzielten Punkte werden jedes Mal von der verbleibenden Summe abgezogen, aber es gibt einen Haken: Erzielt ein Spieler einmal mehr Punkte als nötig, werden all seine drei Würfe des jeweiligen Durchgangs nicht gewertet.

Ziel ist es, vor dem Gegner genau 0 Punkte zu erreichen, um ein Spiel („Leg“ oder auch „Game“) für sich zu entscheiden. Der letzte Pfeil muss im schmalen äußersten Ring landen, dort gibt es eine doppelte Punktzahl. Sind noch 24 Punkte übrig, ist also eine Doppel-12 nötig. Wer noch 50 Punkte auf dem Konto hat, kann auch das Bullseye – den Mittelpunkt der Scheibe – anvisieren. Möglich pro Durchgang sind maximal 180 Punkte, dafür müssen alle drei Pfeile im mittleren Ring des 20er-Feldes landen, wo es eine dreifache Wertung gibt – also 60 Punkte pro Pfeil. Bei optimaler Ausbeute ist es möglich, ein Leg mit nur drei Durchgängen und insgesamt neun Pfeilen zu beenden – ein sogenannter Nine-Darter adelt jeden Dart-Profi.

Wer zuerst drei Legs gewinnt, hat auch einen Satz in der Tasche. Dartspiele können so teilweise über mehrere Stunden dauern. Bei der Weltmeisterschaft des Profiverbandes PDC wird in den verschiedenen Runden jeweils eine unterschiedliche Zahl an Satzgewinnen benötigt. Neben Präzision kommt es vor allem auf Konzentration an, sich etwa von den angetrunkenen Menschenmassen im Londoner Alexandra Palace nicht ablenken zu lassen. „Dart ist ein psychologisches Spiel“, sagt der Deutsche Jyhan Artut.