Stars aus dem US-Sport dominieren die Liste. Ganz vorne liegen allerdings ein Boxer und der Weltfußballer. Die deutschen Top-Verdiener kommen aus der Formel 1, gefolgt von einigen Weltmeistern.

Hamburg. Als ob Floyd Mayweather jr. nicht schon so genug Geld verdienen würde. Anfang Oktober präsentierte der Box-Weltmeister aus den USA bei Instagram einen Tippschein, der 37-Jährige hatte bei einer Wette gerade 720.000 Dollar auf einen Sieg des NFL-Teams Indianapolis Colts gesetzt und 1,4 Millionen zurückbekommen.

Peanuts für den Mann, dessen Spitzname nicht umsonst „Money“ lautet. Zum dritten Mal hintereinander setzte sich der in 47 Kämpfen noch unbesiegte Weltergewichtler in der Liste des renommierten US-Wirtschaftsmagazins Forbes an die Spitze der bestverdienenden Sportler des Jahres. Satte 105 Millionen Dollar (84,5 Millionen Euro) kassierte Mayweather jr. 2014 mit ganzen zwei Kämpfen gegen den Argentinier Marcos Maidana - rund 24.305 Dollar pro Kampfsekunde.

2013 hatte der aus armen Verhältnissen stammende Amerikaner zusätzlich zu seinen stattlichen Kampfbörsen mit dem Fernsehsender Showtime einen Vertrag über sechs Duelle abgeschlossen, der ihm insgesamt 200 Millionen Dollar (155 Millionen Euro) einbringt. Dazu ist er an den Ticket-Einnahmen seiner Kämpfe, für die Zuschauer in Las Vergas im Schnitt über 1000 Dollar zahlen mussten, beteiligt. Werbe-Verträge hat Mayweather jr. laut Forbes nicht nötig, kein einziger Dollar soll so in seine Tasche geflossen sein.

Cristiano Ronaldo vor Milliardär Tiger Woods

Hinter dem „Billion Dollar Baby“ folgt ein Kicker: Weltfußballer Cristiano Ronaldo, der sich über Einnahmen in Höhe von 64,5 Millionen Euro freuen darf. Der langjährige Spitzenreiter Tiger Woods steht zwar trotz einer langwierigen Verletzung und wenigen gespielten Golf-Turnieren noch in den Top 10, von der Spitze ist der erste Sport-Milliardär der Geschichte mit „nur“ 49,3 Millionen Euro als Sechster aber inzwischen weit entfernt.

In der ersten Startreihe der deutschen Topverdiener stehen zwei Formel-1-Stars. Der enttrohnte Formel-1-Champion Sebastian Vettel kam bei Red Bull und mit privaten Sponsorenverträgen auf rund 20 Millionen Euro, Mercedes-Pilot Nico Rosberg auf 16. Vettel darf sich im kommenden Jahr dank eines neuen Vertrags sogar auf deutlich höhere Einnahmen freuen. Kolportiert werden 25 Millionen Euro pro Jahr von seinem neuen Arbeitgeber Ferrari.

Mesut Özil Top-Verdiener unter den Fußballern

Fußball-Weltmeister Mesut Özil vom FC Arsenal als bester deutscher Kicker folgt mit 14,9 Millionen Euro. Überhaupt hatte der Titel in Brasilien nur wenig Einfluss auf die Liste. Die Einnahmen von Großverdienern wie den Bayern Mario Götze, Philipp Lahm (je rund zwölf Millionen Euro), Bastian Schweinsteiger, Manuel Neuer oder Thomas Müller (alle rund zehn Millionen) kassierten zwar 300.000 Euro Prämie vom DFB, angesichts gutdotierter Verträge beim Rekordmeister und zahlreicher Sponsoren aber eher „Kleingeld“.

Dominiert wird die Liste weiterhin von Sportlern aus den US-Profiligen MLB, NBA und NFL. Von den 100 laut Forbes am besten verdienenden Profis betreiben 27 Baseball, 18 Basketball und 17 Football. Der deutsche Basketball-Superstar Dirk Nowitzki, der zugunsten seiner Dallas Mavericks auf ein höheres Gehalt verzichtete, fiel mit vergleichsweise bescheidenen 12,5 Millionen Euro weit zurück.

Scharapowa vor Li Na und Serena Williams

Weibliche Sportlerinnen spielen wie bereits in den vergangenen Jahren eine kleinere Rolle. Ganze drei zählt Forbes auf - allesamt Tennisspielerinnen: Maria Scharapowa (Russland) mit 19,6 Millionen Euro, die Chinesin Li Na mit 19 und Serena Williams (USA) mit 17,7.

Sollte nichts Außergewöhnliches passieren, wird Mayweather jr. auch im kommenden Jahr ganz vorne bleiben. 2015 will er seine beiden letzten Kämpfe betreiten, ein selbst für seine Verhältnisse hochdotierter Wettkampf mit der philippinischen Boxikone Manny Pacquiao ist weiter im Gespräch.

Es scheint, als ob es Mayweather jr. einzig an einem fehlt: Bescheidenheit. Ende des Jahres postete er ein Video von sich, auf dem Handy spielend. Vor ihm ein großer Tisch, vollbeladen mit rund 100 Bündeln aus Banknoten. Ende letzten Jahres zeigte er einem Journalisten seinen Kontoauszug über 123 Millionen mit den Worten: „Das ist nur das eine Konto.“