Hamburg. Seinen Kampfgeist hatte Jens George kurz nach der Derbyniederlage bereits wiedergefunden. „Jetzt müssen wir das Feld eben von hinten aufrollen“, sagte der Cheftrainer der Hockeydamen des Clubs an der Alster, nachdem sein Team das Prestigeduell gegen den Uhlenhorster HC am Sonntag mit 4:5 (2:2) verloren hatte. Tatsächlich verdankt es Georges Auswahl einzig dem um neun Tore schlechteren DHC Hannover, dass sie nicht das Tabellenende der Hallenbundesliga Nord zieren muss. Nach zwei Niederlagen aus den ersten beiden Spielen muss Alster einen Fehlstart konstatieren.

Das mag diejenigen überraschen, die die Mannschaft angesichts von drei verlorenen Endspielen in den vergangenen drei Hallenspielzeiten zumindest in der Spitzengruppe der Nordliga erwartet hatten. Da aber aus dem Erfolgskader nur noch drei Spielerinnen übrig geblieben sind, mahnt der Trainer zu Geduld. „Wir müssen uns als Mannschaft noch finden, meinem jungen Team fehlen Erfahrung und Kaltschnäuzigkeit im Torabschluss. Aber wir haben bislang ja auch nicht gegen Laufkundschaft gespielt“, sagte George.

Das kann man so stehen lassen, denn Titelverteidiger UHC hat, obwohl Trainer Claas Henkel auf sechs bei der Champions Trophy in Argentinien engagierte Nationalspielerinnen verzichten musste, noch immer eine hochkarätige Mannschaft beisammen, die sich konzentriert auf die Saison vorbereitet hat und die Früchte dieser Arbeit nun erntet. Am Sonnabend gelang ein 10:3-Erfolg gegen den Großflottbeker THGC, der entscheidend dazu beitrug, dass die „Uhlen“ dank des besseren Torverhältnisses die Tabellenführung vor dem Harvestehuder THC übernahmen.

Den HTHC dagegen, der am vergangenen Wochenende Alster mit 3:2 besiegt hatte und an diesem Sonnabend 5:1 in Hannover triumphierte, scheint der Trainerwechsel von Max Dahmen zu André Otten zu beflügeln. Neun Punkte aus drei Spielen sind eine Ausbeute, die den Schwarz-Gelben nicht jeder zugetraut hatte. Alster-Coach George ist dennoch weit davon entfernt, jetzt schon die Waffen zu strecken. „Es ist noch alles möglich. Allerdings sollten wir nächste Woche in Flottbek und gegen Hannover siegen, wenn wir noch oben angreifen wollen“, sagte er.