Volleyballfrauen kassieren Pleite. Trainer kritisiert mangelndes Selbstvertrauen

Hamburg. Kurz war die Nacht, erst um 4 Uhr am Sonntagmorgen endete die Busrückreise nach Neugraben. Dirk Sauermann hatte dennoch ausreichend Zeit, um die 72 Spielminuten zu analysieren, die der VC Wiesbaden am Sonnabend benötigt hatte, um die von Sauermann betreuten Bundesliga-Volleyballerinnen des VT Aurubis Hamburg mit 3:0 (25:11, 25:21, 25:18) Sätzen aus der Halle zu schmettern.

Sauer, sagte der Chefcoach, könne er auf sein Team nicht sein. „Das würde ja bedeuten, dass ich ihnen unterstellen würde, absichtlich verloren zu haben.“ Dennoch hatte die über weite Strecken hilflose Vorstellung gegen den allerdings auch fast fehlerfrei agierenden Tabellenzweiten aus der hessischen Landeshauptstadt Fragen aufgeworfen, auf die Sauermann in den kommenden Tagen Antworten finden muss. Zum Beispiel auf diese: Warum schafft es die Mannschaft nicht, bei einem haushohen Favoriten freier aufzuspielen?

„Es wäre schon ein Erfolg gewesen, wenn wir hier als erste Mannschaft der Saison einen Punkt mitgenommen hätten. Aber die Mädels haben den Eindruck hinterlassen, als würden sie nicht daran glauben, dass das möglich ist, und das verstehe ich nicht“, sagte der Coach. Bei Aurubis überzeugte allein Außenangreiferin Sara Shaw , die mit elf Zählern beste Punktesammlerin war und auch zur wertvollsten Spielerin gewählt wurde. Beim Gastgeber brillierte ausgerechnet Nationalspielerin Jennifer Pettke, die vergangene Saison noch für Aurubis geblockt hatte und nun mit zwölf Punkten maßgeblich für die Hamburger Niederlage sorgte.

Trotz der Pleite sieht Sauermann seine Auswahl dennoch weiter auf dem richtigen Weg. „Außer der Auftaktpartie in Suhl haben wir kein Spiel verloren, das wir hätten gewinnen müssen, deshalb sind wir punktemäßig noch im Soll“, sagte er. Am Sonnabend (18 Uhr, CU-Arena) gegen Aachen sind drei Punkte allerdings eingeplant, um weiter im Soll zu bleiben.