Ein Fußball-Spektakel blieb beim 1:0-Sieg der Bayern aus, trotzdem sahen die Fans ein gutes Spiel. Eric Choupo-Moting demütigte Stuttgart. Gladbach und Wolfsburg siegten ebenfalls. Die Samstagspiele im Überblick.

Nach taktischen Umstellungen von Trainer Pep Guardiola zur Pause hat der FC Bayern das Bundesliga-Spitzenspiel gewonnen und einen weiteren Schritt zur Herbstmeisterschaft gemacht. Beim 1:0 (0:0) gegen Bayer Leverkusen mussten die Münchner am Samstagabend allerdings Schwerstarbeit verrichten und waren 90 Minuten lang gefordert. Franck Ribéry war mit seinem Linksschuss in der 51. Minute der Matchwinner in einem intensiv geführten Duell vor 71.000 Zuschauern in der Allianz Arena. Damit bauten die Bayern ihre eindrucksvollen Erfolgsserien aus: Seit 18 Bundesliga-Spielen sind sie unbesiegt, die vergangenen zehn Heimspiele wurden gewonnen.

Das von Bayern-Chef Karl-Heinz Rummenigge als „Advents-Schmankerl“ angepriesene Top-Spiel entpuppte sich als Bundesliga-Leckerbissen. Mit mutigem Pressing ließ Roger Schmidt, der zu Jahresbeginn mit einem 3:0 mit Red Bull Salzburg die Guardiola-Bayern schon in einem Test besiegt hatte, seine Elf wie angekündigt agieren.

Die Gäste schnupperten auch gleich an einer Führung. Doch nach einem missglückten Abwehrschlag von Weltmeister Jérome Boateng konnte Karim Bellarabi die größte Chance vor der Pause nicht nutzen (3.). Der Lupfer des Nationalspielers über Manuel Neuer hinweg war nicht stark genug geschossen; Bayern-Verteidiger Juan Bernat konnte retten.

Im rasanten Duell sahen sich die Münchner gegen die effektive Defensivarbeit der Bayer-Formation vor selbst für ihre Extra-Klasse lange nicht lösbare Probleme gestellt. Oft waren die Gastgeber gegen aggressiv anlaufende Leverkusener zu langen Bällen gezwungen, die in der Regel sichere Beute der konzentrierten Abwehrreihe waren.

Nur als es beim Rekordmeister schnell ging, wurde es gefährlich. Flink setzte sich Bernat auf dem linken Flügel durch, nach seiner Hereingabe rettete Wendell vor dem einschussbereiten Thomas Müller (12.). Einen gefährlichen Münchner Torabschluss gab es vor der Pause nicht zu bestaunen. Eindrucksvoll untermauerten beide Teams, dass eine Partie auch mit wenigen Torchancen attraktiv sein kann.

Guardiola reagierte auf den starken Leverkusener Auftritt mit Umstellungen und einem Wechsel. Der Bayern-Coach brachte den zweikampfstarken Sebastian Rode anstelle des wirkungslosen Mario Götze als defensive Verstärkung, beorderte Robert Lewandowski von links in die Mittelstürmerposition und ließ Ribéry links offensiver ran. So wirkungsvoll die Maßnahmen letztlich waren, der taktischen Antwort Guardiolas war der Führungstreffer in einem nun komplett anderen Spiel nicht direkt geschuldet.

Eine Flanke Rafinhas von rechts aus dem Halbfeld legte Xabi Alonso per Kopf in die Mitte ab. Dort verwandelte Ribéry, der sich bis dahin sicher von Tin Jedvaj in Schach gehalten wurde, zum zweiten Saisontor. Insgesamt aber agierten die Münchner nach den Umstellungen nicht mehr statisch und diktierten nun die Begegnung.

Leverkusen hatte nicht mehr den Zugriff auf das Spiel. Und die Bayern? Die legten richtig los. Müllers Flanke wurde an den Pfosten abgefälscht (56.), gegen Arjen Robbens Schuss nach Zuspiel von Ribéry rettete Bayer-Keeper Bernd Leno mit einer Glanzparade (57.). Als Lewandowski nach einem Konter aus kurzer Distanz abschloss, sprangen viele Bayern-Fans schon zum Jubeln auf: Doch der Pole hatte frei stehend nur das Außennetz getroffen (59.).

Statt eines möglichen 4:0 blieb Leverkusen gegen dominante Bayern im Spiel. Die Hereinnahmen von Simon Rolfes (für Lars Bender) und Josip Drmic (für Heung-Min Son) hatten aber nicht die gleiche Wirkung wie der vorangegangene auf Münchner Seite mit Rode. Auch Robbie Kruse (75. für Kießling) konnte den Bayern-Sieg nicht mehr verhindern.

Eric Choupo-Moting demontiert Stuttgart

Dank Eric Maxim Choupo-Moting in Gala-Form haben die Blitzstarter von Schalke 04 ihren Höhenflug fortgesetzt und Huub Stevens das Heimdebüt beim VfB Stuttgart verdorben. Mit einem Dreierpack von Choupo-Moting (1. Minute/21./61.) und Max Meyers Treffer (10.) holten die Königsblauen beim 4:0 (3:0) gegen teils hilflose Schwaben den dritten Sieg in der Fußball-Bundesliga in Serie.

Vor 44.700 Zuschauern hatten die konzeptlosen Stuttgarter am Samstag nie den Hauch einer Chance und bleiben nach der achten Niederlage im Tabellenkeller stecken. Der Revierclub, der beim VfB in der Bundesligahistorie zuvor nur viermal gewonnen hatte, untermauerte hingegen seine Ansprüche auf einen Platz in der Champions League.

Schalkes „Jahrhunderttrainer“ Stevens und Roberto Di Matteo begrüßten sich vor dem Anpfiff herzlich. Auf Gefälligkeiten hatten die Königsblauen dann überhaupt keine Lust. Nach nicht einmal 60 Sekunden schockte Choupo-Moting mit seinem sechsten Saisontor die Schwaben, als er einen Freistoß des für den Gelb-gesperrten Marco Höger ins Team gerückten Tranquillo Barnetta ins Tor verlängerte. Meyer legte dann gleich mal nach. Den unfreiwilligen Heber über Keeper Sven Ulreich nach einem Pressschlag von VfB-Verteidiger Timo Baumgartl nickte der Spielmacher locker ein.

Nachlassen? Nicht die Schalker! Nach einer Ecke von Barnetta ließ Choupo-Moting Stuttgarts Schlussmann Ulreich wieder keine Chance und erhöhte auf 3:0. Mit so einem verpennten Start hatte Stevens sicher nicht gerechnet; zumal er jener Elf das Vertrauen schenkte, die ihm mit dem 4:1 beim SC Freiburg in der vergangenen Woche einen Traumeinstand als neuer Coach beschert hatte.

Gegen flüssig kombinierende und effektive Gäste korrigierte Stevens schon nach 31 Minuten seine Aufstellung. Moritz Leitner ging für Daniel Schwaab vom Platz. Er sollte die im Kampf gegen Choupo-Moting und Klaas-Jan Huntelaar überforderte Deckung unterstützen.

Während sich die Königsblauen in der Rückwärtsbewegung immer wieder schnell formierten und über die 90 Minuten sehr konzentriert agierten, unterliefen den Hausherren im Aufbau teils haarsträubende Fehler. Auch im Luftkampf nach den cleveren Standards der Schalker waren die Schwaben klar unterlegen. Huntelaar (41./42.) ließ Chancen zum 4:0 noch vor der Pause aus. Mit einem Pfeifkonzert schlichen die Stuttgarter schließlich in die Kabine.

Die Schalker, deren Fans zu Beginn des zweiten Durchgangs Bengalos abbrannten, begegneten den über weite Strecken planlosen Stuttgarter Offensivbemühungen weiter gelassen. Kapitän Christian Gentner (48.) und der eingewechselte Oriol Romeu (58.) blieben in der Drangphase der Schwaben glücklos. Ulreich rettete auf der Gegenseite zunächst meisterhaft vor dem heranstürmenden Barnetta. Dann war mit dem Kopf wieder Choupo-Moting zur Stelle, der Huntelaar nach dessen Dreierpack beim 4:1 gegen den FSV Mainz 05 die Show stahl.

Den Applaus bei seiner Auswechslung wenige Minuten vor Schluss verdiente sich der treffsichere Angreifer völlig zurecht. VfB-Verteidiger Antonio Rüdiger musste hingegen nach einem Zusammenprall mit schmerzverzerrtem Gesicht den Schlusspfiff vom Seitenaus mitverfolgen.

Gladbach beendet Mini-Krise

Dank Spielgestalter Raffael hat Borussia Mönchengladbach seine Mini-Krise in der Fußball-Bundesliga beendet. Der Brasilianer stoppte am Samstag gegen seinen Ex-Club Hertha BSC Berlin seine Durststrecke von sieben Spielen ohne Tor und führte die „Fohlen“ nach zuvor drei Niederlagen in Serie zu einem verdienten 3:2 (1:1)-Erfolg.

Nachdem Tony Jantschke das Team von Trainer Lucien Favre gegen dessen ehemaligen Verein vor 50 190 Zuschauern in der neunten Minute in Führung gebracht hatte, glich Julian Schieber unmittelbar vor dem Pausenpfiff für die Berliner aus. Doch in der 53. Minute sorgte Raffael mit seinem dritten Saisontor für die erneute Gladbacher Führung, ehe Thorgan Hazard alles klar machte (83.). Der Anschlusstreffer durch den eingewechselten Salomon Kalou per Strafstoß in der Nachspielzeit kam für die Gäste zu spät.

Favre hatte seine zuletzt etwas aus dem Tritt geratene Mannschaft im Vergleich zum 0:1 beim VfL Wolfsburg auf drei Positionen verändert. Für André Hahn, Havard Nordtveit und Oscar Wendt standen Hazard, Granit Xhaka und Julian Korb in der Startelf. Auch der während der Woche angeschlagene Raffael war von Beginn an dabei, dafür musste Abwehrchef Martin Stranzl erneut passen.

Gegen die defensiv eingestellten Berliner übernahmen die Gladbacher von Beginn an das Kommando und gingen bereits in der neunten Minute in Führung. Nach einem Hazard-Freistoß entwischte Jantschke seinem Gegenspieler Nico Schulz und köpfte aus kurzer Entfernung ein. Danach kontrollierten die Hausherren die Partie, taten sich gegen die Gastgeber, die die Räume sehr eng machten, aber schwer, Chancen herauszuspielen. Lediglich Raffael und Nationalstürmer Max Kruse prüften Hertha-Keeper Thomas Kraft mit zwei Fernschüssen (23.).

Die Berliner, bei denen Ronny, der Bruder von Gladbachs Spielgestalter Raffael, zunächst nur auf der Bank saß, erspielten sich im ersten Durchgang dagegen zunächst überhaupt keine nennenswerte Möglichkeit. Der ins Team gerutschte Schieber konnte sich als einzige Spitze anfangs gar nicht in Szene setzen. Auch Änis Ben-Hatira sorgte von der rechten Seite für keine Akzente.

Umso erstaunlicher war es, dass ausgerechnet die beiden bis dato völlig harmlosen Offensivkräfte Sekunden vor der Pause für den überraschenden Ausgleich sorgten. Nach Flanke von Ben-Hatira ließ Gladbachs Stranzl-Vertreter Roel Brouwers in seinem Rücken Schieber laufen, so dass dieser zum 1:1 einköpfen konnte.

Nach dem Seitenwechsel erhöhte die Borussia wieder den Druck. Nach feinem Zuspiel von Alvaro Dominguez brauchte Raffael in der Mitte nur noch zur erneuten Führung einschieben. Der Brasilianer traf damit erstmals seit fast zweieinhalb Monaten. Zuletzt hatte Raffael, der kurz darauf leicht verletzt vom Platz musste, am 6. Spieltag beim 2:1-Erfolg in Paderborn ein Erfolgserlebnis feiern können.

Ohne ihren Denker und Lenker versäumte es die Borussia bei einigen vielversprechenden Kontern mit dem dritten Treffer vorzeitig für klare Verhältnisse zu sorgen. Hertha-Keeper Thomas Kraft parierte stark gegen Ibrahima Traore und Jantschke (77./78.), ehe Hazard doch alle Zweifel am Erfolg ausräumte.

FC Augsburg sorgt weiter für Furore

Trainer Markus Weinzierl und der FC Augsburg sorgen in der Fußball-Bundesliga weiter für Furore, der 1. FC Köln gerät mit seiner Heimschwäche in den Abstiegssog. Der Erstliga-Rückkehrer verlor mit dem 1:2 (1:0) gegen das Überraschungsteam aus Schwaben bereits seine vierte Saison-Begegnung im RheinEnergieStadion.

Vor 48 500 Zuschauern erzielte im Duell des Tabellenzwölften mit dem -vierten Anthony Ujah in der 13. Minute das 1:0 für Köln. Dem Serben Nikola Djurdjic gelang mit dem 1:1 in der 53. Minute bei seiner Torpremiere im FCA-Trikot der Ausgleich, ehe „Joker“ Alexander Esswein in der 90. Minute für die Entscheidung und großen FCA-Jubel sorgte.

Im ersten Spiel nach der langen Ära des jüngst zurückgetretenen Schwaben-Präsidenten Walther Seinsch hatten die Augsburger Anfangsglück: Kölns Slowake Dusan Svento vergab nach 90 Sekunden auf Vorlage von Anthony Ujah die mögliche Führung. Die gelang dann gut zehn Minuten später. Die FCA-Profis ließen Pawel Olkowski ungehindert flanken, der Nigerianer Ujah nahm den Ball mit der Brust mit und ließ Torwart-Routinier Alexander Manninger bei seinem fünften Saisontreffer keine Chance.

Gleich zwei aufregende Szenen gab es dann in der 30. Minute. Zunächst hielt Kölns Keeper Timo Horn einen Kopfball von Daniel Baier sicher fest, beim folgenden Konter musste Jan-Ingwer Callsen-Bracker gegen Olkowski auf der Linie klären. Dann hatte der im Sommer vom FCA nach Köln gewechselte Kevin Vogt sogar das 2:0 auf dem Fuß, sein Flachschuss indes strich knapp links an Manningers Gehäuse vorbei. Einen gefährlichen 15-Meter-Schuss von Jung-Nationalspieler Jonas Hector wehrte der Österreicher Manninger kurz vor der Pause souverän ab (42.).

Augsburg wirkte in den ersten 45 Minuten zu passiv. Doch das änderte sich nach dem Wechsel. Die Schwaben agierten energischer und wurden mit dem 1:1 durch den ersten Bundesligatreffer des Serben Djurdjic für seinen neuen Club belohnt. Horn hatte zuvor einen Schuss von Kapitän Paul Verhaegh genau vor die Füße des Torschützen prallen lassen. Danach kamen die Rheinländer kaum noch nach vorn und wurden kurz vor Schluss durch den eingewechselten Esswein bitter bestraft.

Weinzierl musste außer seinen langzeitverletzten Profis auch auf Stürmer Tim Matavz, Dominik Reinhardt und Shawn Parker verzichten. Im defensiven Mittelfeld bot der 39-Jährige anstelle des ehemaligen Kölners Markus Feulner in der Startformation Dominik Kohr auf. Bei den Gastgebern vertraute Peter Stöger nach dem 1:2 gegen Hertha BSC und der 1:5-Pleite in Leverkusen Yannick Gerhardt und dem von seinem Muskelfaserriss genesenen Marcel Risse. Sie rückten für Dominic Maroh und den gesperrten Matthias Lehmann in die erste Elf.

Wolfsburg beendet schwarze Serie gegen Hannover

Der VfL Wolfsburg hat seine schwarze Serie im Niedersachsen-Derby gegen Hannover 96 beendet und bleibt in der Fußball-Bundesliga erster Verfolger von Tabellenführer Bayern München. Am Samstag siegte der Tabellenzweite mit 3:1 (1:1) in Hannover und gewann damit erstmals ein Derby nach zuvor fünf Pleiten in Serie gegen 96. Die eingewechselten Joker Bas Dost und Maximilian Arnold erwiesen sich als Glücksgriffe für Wolfsburgs Trainer Dieter Hecking. Zunächst Dost (68. Minute) und dann Arnold (85.) schossen ihr Team jeweils kurz nach ihren Einwechselungen zum Sieg.

Zuvor hatte Hannovers Joselu (45.) die frühe Wolfsburger Führung durch Kevin De Bruyne (4.) ausgeglichen. Mit nun 29 Punkten bleibt der VfL Spitzenreiter Bayern München halbwegs auf den Fersen. Hannover hat nach der dritten Bundesliga-Pleite nacheinander dagegen den Anschluss an das obere Tabellendrittel vorerst verloren.

Das 25. Bundesligaderby zwischen Hannover und Wolfsburg begann vor nur 41 400 Zuschauern in der nicht ausverkauften HDI-Arena rasant. Mit dem Selbstbewusstsein der zuvor fünf Derbysiege gegen den VfL attackierte 96 den Tabellenzweiten früh und hatte durch Hiroshi Kiyotake in der 3. Minute bereits die erste große Chance. Das erste Tor machte allerdings der Favorit dank großer Mithilfe der 96-Abwehr.

Nach einem weiten Abschlag behinderten sich Marcelo und Ceyhun Gülselam beim Kopfball gegenseitig. Nutznießer Ivan Perisic verlängerte den Ball per Kopf in den Lauf von De Bruyne, der sich das Geschenk alleine vor Nationaltorhüter Ron-Robert Zieler nicht entgehen ließ. Nach der frühen Führung spielten die Gäste ballsicherer und strukturierter als Hannover.

Die nächste große Chance vergab Wolfsburgs Stürmer Ivica Olic per Kopf nach einer verunglückten Volley-Abnahme von Ricardo Rodriguez (18.). Der Schweizer Linksverteidiger war nach wochenlangen Problemen mit der Gesäßmuskulatur in die VfL-Startelf zurückgekehrt.

Hannover hielt mit limitierteren spielerischen Mitteln, aber gutem Kampfgeist dagegen. Ein abgefälschter Kiyotake-Freistoß bereitete Wolfsburgs Keeper Diego Benaglio große Probleme (28.). Im Nachfassen bewahrte der Schweizer sein Team vor dem Ausgleich.

In der Folge wurden die Gäste defensiv zu nachlässig und schenkten Hannover zu viele Räume. Der verdiente Ausgleich durch Joselus vierten Saisontreffer fiel unmittelbar vor der Pause: Jimmy Briand narrte mit einer einfachen Körpertäuschung Perisic und flankte präzise auf den Spanier, den Sebastian Jung laufen und so ohne Probleme einnicken ließ.

Die zweite Hälfte begann schleppend, beide Teams wirkten nervös. Kampfstarke Hannoveraner gewannen mehr und mehr die Spielkontrolle. Gerade als die Gastgeber den Druck erhöhten und durch ihren besten Spieler Lars Stindl die große Möglichkeit zur Führung vergaben (65.), schlug Wolfsburg zu. Wenige Sekunden nach seiner Einwechslung ließ der Niederländer Dost mit seinem Kopfball gegen die Laufrichtung 96-Keeper Zieler keine Chance.

Knapp zehn Minuten vor dem Ende vollzog Hecking einen weiteren Offensivwechsel, brachte Arnold für Vieirinha und wurde erneut belohnt. Keine drei Minuten später sorgte der 20-Jährige für den ersten Derbysieg in Hannover seit fast fünf Jahren.

Paderborns Kachunga rettet 1:1 gegen Freiburg

Der SC Paderborn hat einen weiteren herben Rückschlag im Abstiegskampf der Fußball-Bundesliga gerade noch verhindert. Mit seinem Tor in der 89. Minute rettete der eingewechselte Elias Kachunga der Mannschaft von Trainer André Breitenreiter beim 1:1 (0:1) gegen den SC Freiburg noch einen Punkt und verhinderte die vierte Niederlage nacheinander. Vor 14 738 Zuschauern in der fast ausverkauften Benteler-Arena hatte Vladimir Darida (18. Minute) per Foulelfmeter Freiburg am Samstag in Führung geschossen. Mit dem Remis konnte Paderborn die Gäste aus dem Breisgau auf Abstand halten.

Breitenreiter hatte sein Team eine Woche nach der 0:4-Pleite in Bremen auf insgesamt sechs Positionen umgestellt und vor allem seine Abwehr neu formiert. Uwe Hünemeier kehrte nach auskurierter Gehirnerschütterung neben Jens Wemmer und Daniel Brückner in die Defensive zurück. Torwart Lukas Kruse stand nach einer überstandenen Augenblessur zur Verfügung. Angreifer Moritz Stoppelkamp gehörte indes erstmals in dieser Saison nicht zur Startelf. Freiburgs Coach Christian Streich musste auf den gesperrten Innenverteidiger Stefan Mitrovic verzichten und beorderte Pavel Krmas in die Abwehrformation. Sascha Riether fehlte nach einem Muskelfaserriss weiterhin.

Die Paderborner, die in den drei vorherigen Partien neun Gegentore kassiert hatten, waren zunächst die dominantere Mannschaft. Gegen die dicht gestaffelte Freiburger Verteidigung konnten die Hausherren aber kaum spielerische Akzente setzen. Die Gäste boten Paderborn zu Beginn nur wenige Räume für gefährliche Aktionen. Eine Flanke von Daniel Brückner konnte Mahir Saglik (10.) nicht verwerten.

Die Freiburger, die zuletzt auswärts in Köln und Mainz punkten konnten, waren effektiver und nutzten ihre erste Chance zur Führung. Nach einem Foul von Hünemeier an Felix Klaus verwandelte Darida den fälligen Strafstoß sicher zum 1:0.

Paderborn zeigte sich durch den Rückstand keineswegs verunsichert, sondern forcierte die Offensivbemühungen und erarbeitete sich Möglichkeiten zum Ausgleich. Marvin Bakalorz (20.), Saglik (38.) und Süleyman Koc (44.) scheiterten allerdings schon vor der Pause mit ihren Schüssen an Freiburgs Schlussmann Roman Bürki, ein Kopfball von Bakalorz (27.) landete zudem neben dem Tor.

Freiburg konzentrierte sich mit der Führung im Rücken weiter auf seine Defensive, blieb aber durch schnelle Angriffe gefährlich. Klaus (26.) köpfte die zweite große Chance der Gäste jedoch über das Paderborner Gehäuse.

Mit der Einwechselung von Kachunga belebte Breitenreiter im zweiten Abschnitt das Offensivspiel der Ostwestfalen. Paderborn erhöhte das Tempo spürbar, blieb in Strafraumnähe aber glücklos. Bürki parierte zunächst gegen Wemmer (52.), ehe Kachunga (65.) aus 16 Metern das SC-Tor verfehlte. In der hektischen Schlussphase unterlief dem bis dato starken SC-Keeper Bürki dann doch ein Fehler, den Kachunga zum verdienten Ausgleich nutzen konnte.