Alle sieben Legionäre verlieren ihre Spiele in der nordamerikanischen Eishockey-Profiliga

Berlin. Was den deutschen Eishockeyspielern in der nordamerikanischen Profiliga NHL in der Nacht zu Freitag passierte, darf man getrost als schwarzen Tag bezeichnen: Sowohl das Trio bei den Pittsburgh Penguins als auch Tobias Rieder mit den Arizona Coyotes, Dennis Seidenberg mit den Boston Bruins und Korbinian Holzer mit den Toronto Maple Leafs verloren ihre Spiele allesamt.

Christian Ehrhoff, Marcel Goc und Goalie Thomas Greiss unterlagen mit den Penguins nach zuletzt vier Siegen in fünf Spielen 0:3 gegen West-Spitzenreiter Vancouver Canucks. Immerhin feierte Goc nach einer Fußverletzung sein Comeback und kam auf 11:35 Minuten Eiszeit. Greiss stand bei seinem fünften Saisoneinsatz 60 Minuten im Kasten und wehrte 28 Schüsse ab. Als Dritter im Osten ist das Team aus Pittsburgh aber weiter auf Play-off-Kurs.

Seidenberg verlor mit seinen Boston Bruins 4:7 bei den San José Sharks, lieferte dabei aber zumindest die Vorlage zur zwischenzeitlichen 2:0-Führung im ersten Drittel. Shootingstar Tobias Rieder gab bei der 0:4-Niederlage der Coyotes gegen Meister Los Angeles Kings zwar mit fünf Schüssen die meisten seines Teams ab, war aber nicht erfolgreich. Arizona bleibt Vorletzter in der Western Conference. Der 26 Jahre alte Holzer aus München unterlag mit Toronto den New Jersey Devils 3:5.

Torhüter-Legende Martin Brodeur musste bei seinem Comeback ebenfalls eine Niederlage hinnehmen. Der inzwischen 42-Jährige verlor mit den St.Louis Blues 3:4 gegen die Nashville Predators, zeichnete sich dabei aber vor allem im ersten Drittel mit einigen Glanzparaden aus. Der kanadische Doppel-Olympiasieger hatte erst Anfang der Woche einen neuen Vertrag unterschrieben.

Bereits am Mittwoch war Sturmtalent Leon Draisaitl im Einsatz. Mit den Edmonton Oilers steckt der Kölner weiter tief in der Krise. Das Team aus Kanada verlor bei den Winnipeg Jets mit 2:3 nach Verlängerung und kassierte die elfte Niederlage nacheinander. Nach 17 Sekunden der Extrazeit erzielte Mathieu Perreault den entscheidenden Treffer für die Gastgeber. Der 19 Jahre alte Draisaitl stand 14:55 Minuten auf dem Eis. Die Oilers sind mit 17 Punkten weiter Tabellenletzter der Western Conference.

Draisaitl gilt trotz der sportlichen Misere als großer Hoffnungsträger des deutschen Eishockeys. Der Sohn des früheren Nationalspielers Peter Draisaitl lebt den Traum eines jeden Eishockey-Kids – und seinen eigenen. „Tag für Tag hart arbeiten, um besser zu werden“, lautet sein simples Motto. Doch professionell ist bei Draisaitl, der im Mai seine erste WM bei den Erwachsenen spielte, alles auf die Karriere eines Superstars ausgerichtet. Sein großes Ziel: Wie Dirk Nowitzki im Basketball die Massen in Deutschland für das Eishockey begeistern.