Der Nationaltorhüter nutzt die Reise zur Champions Trophy, um das Projekt zu besuchen

Hamburg. Als sie im Juni mit fünf ihrer Schüler sieben Wochen in Hamburg weilte, da hatte Andrea Thumshirn neben dem Vorsatz, den indischen Kindern eine unvergessliche Abwechslung vom Alltag zu bieten, auch die Hoffnung im Gepäck, Unterstützer für ihr Projekt zu finden. Im 5000-Einwohner-Dorf Garh Himmat Singh im indischen Bundesstaat Rajasthan leitet die ehemalige Bundesligaspielerin, 39, seit drei Jahren eine Hockeyschule, die Jugendlichen die Vereinbarkeit von Bildung und Sport ermöglichen soll (Abendblatt berichtete). Nun hat der Hamburg-Besuch Früchte getragen. Der beim Bundesligisten Uhlenhorster HC engagierte Nationaltorhüter Nico Jacobi hat sich bereit erklärt, als erster Botschafter Zugpferd und Gesicht für Thumshirns Projekt zu sein. Der 27-Jährige hat einen besonderen Bezug zu Indien, da er in den vergangenen beiden Jahren im Februar in der indischen Profiliga für die Delhi Waveriders spielte.

„Es ist unglaublich, was Andrea aufgebaut hat. Es ist ein großartiges Projekt, das ich gern unterstütze“, sagt Jacobi. Schon in den vergangenen Jahren in Delhi sorgte er dafür, dass große Teile der Ausrüstung, die das Team benutzte, für das „Hockey Village“ gespendet wurden. Nun will er mit Aktionen wie Trikotversteigerungen in Deutschland Spenden einwerben und die Medien auf die Schule aufmerksam machen. Die Möglichkeit, das Dorf auch persönlich zu besuchen, bietet sich vielleicht schon in der kommenden Woche, wenn er mit der deutschen Nationalmannschaft in Indien zur Champions Trophy antritt.

Dort treffen die Deutschen in Bhubaneswar, 840.000 Einwohner zählende Hauptstadt des Bundesstaates Odisha, in der Vorrunde auf die Gastgeber (Sa., 15 Uhr MEZ), den Erzrivalen Niederlande (So., 13 Uhr) und Argentinien (9. Dezember, 7.30 Uhr). Neben Jacobi stehen aus Hamburg dessen UHC-Kollegen Florian Fuchs und Moritz Fürste, Tobias Hauke und Moritz Polk (beide Harvestehuder THC), Felix Reuß, Danny Nguyen und Christopher Rühr (alle Club an der Alster) sowie Mathias Müller (RW Köln) im Kader. „Ich hoffe, dass ich Zeit finden werde, um das Projekt zu besuchen“, sagt Jacobi, der in der Saison 2015 sein Engagement in Delhi ruhen lässt, da er sich mit seinem Unternehmen Immomio, einer Bewerbungsmanagement-Plattform für Vermieter, selbstständig gemacht hat und dort Fuß fassen will.