Starke Defensive sichert den 7:4-Sieg und wahrscheinlich auch den Viertelfinalplatz

Hamburg. Auf Diplomatie hatte Kais al Saadi am Sonntagnachmittag keine große Lust. „Man muss nicht drumherumreden, das war für unsere Ansprüche viel zu wenig“, sagte der Cheftrainer der Hockeyherren des Uhlenhorster HC nach der 4:7 (2:4)-Pleite im Hallenbundesliga-Stadtderby gegen den Club an der Alster. Es war die Chancenverwertung seines Teams gewesen, die den Coach so verärgert hatte, und tatsächlich: Wer aus sieben Strafecken kein Tor herausschießt und im Schusskreis in etwa so viel Gefahr ausstrahlt wie die Comicfigur Hello Kitty, der kann Spitzenspiele nicht gewinnen.

Natürlich war al Saadi Profi genug, die zweite Saisonniederlage nicht als Ende aller Viertelfinalträume zu werten. Dennoch hat sich Alster durch den dank einer höchst disziplinierten Defensivleistung und eines brillant aufgelegten Torhüters Tim Jessulat verdienten Auswärtssieg die bessere Ausgangslage verschafft. Im Januar, wenn die für die Champions Trophy in Indien (6. bis 14. Dezember) unterbrochene Hallensaison fortgesetzt wird, geht die Auswahl von Cheftrainer Joachim Mahn mit drei Zählern Vorsprung auf den UHC ins Rennen um den zweiten Viertelfinalplatz im Norden.

Dass die Nordmeisterschaft für den weiter unbesiegten Tabellenführer Harvestehuder THC reserviert ist, der am Freitag 10:6 bei Alster siegte und am Sonntag ein 8:5 bei Schlusslicht THK Rissen folgen ließ, daran zweifelt ernsthaft niemand, auch wenn im Januar die mit Österreich bei der World League tätigen Auswahlspieler Benjamin Stanzl, Michael Körper und Xaver Hasun in den Derbyrückspielen gegen UHC und Alster fehlen werden. „Der HTHC ist einfach gut, aber nicht unbesiegbar“, sagte al Saadi zwar, aber um das nachzuweisen, müsste sein Team wesentlich mehr Zug und Tempo in seine Aktionen bringen als am Sonntag. Ein Moritz Fürste, der dreimal traf, reicht nicht.

Alster-Coach Mahn war das egal, er freute sich über die starke Leistung seines Teams, aus dem neben Jessulat Youngster Jesper Kamlade, 17, mit drei Toren herausragte. „Hallenhockey kann schön aussehen, muss es aber nicht. Die Jungs haben enorm gut verteidigt und vorn effektiv gespielt“, sagte er. Und wer siegt, der hat recht.

In der Damen-Bundesliga gewannen der UHC (4:1 gegen Braunschweig) und der HTHC (3:2 gegen Alster, 4:2 gegen Großflottbek) ihre Auftaktspiele.