Hamburg. L.A.Lakers-Stammgast Leonardo DiCaprio zierte zwar noch nicht die erste Sitzreihe der Inselparkhalle. Dafür wurden bei den Heimspielen der Hamburg Towers schon Fußballer Dennis Aogo, Moderator Johannes B. Kerner und Sportsenator Michael Neumann gesichtet. Und auch der Normalo-Fan strömt zu den neuen Zweitliga-Basketballern nach Wilhelmsburg. In der ProA-Zuschauertabelle sind sie mit im Schnitt 2500 Besuchern Dritter.

Dies toppen nur Kultverein Rasta Vechta (3140) und Ligaprimus Baskets Würzburg (3042). Auf eine hundertprozentige Auslastung wie der Liga-Achte Hamburg Towers (zwei Spiele in der unfertigen Arena mit 2000 Fans /zwei mit 3000) kommt sonst nur Vechta.

Die „Türme“ haben im zarten Alter von wenigen Monaten schon 500 Dauerkartenbesitzer und einen eigenen Hamburg Towers Supporters Club mit 40 Mitgliedern. „Ich bin auch St.-Pauli-Fan, aber die Towers gehen für mich inzwischen vor“, sagt Tim Gerlach, 25, einer der Gründer. „Wir haben bisher als Schlachtrufe: „‚Let’s Go Towers’, ‚Deefense’ und ‚Hamburger Jungs.’“ Am Sonntag (17 Uhr) gegen den Drittletzten Ehingen/Urspring sind der Veranstaltungskaufmann aus dem Stadtteil Rotherbaum und seine Truppe wieder kollektiv in Towers-Schwarz mit dabei.

Wer der typische „Türme“-Fan sei? „Zum Großteil Leute aus der Hamburger Basketball-Community, aus allen Vereinen, in jedem Alter, die nach zwölf Jahren ohne Profibasketball in Hamburg das Gefühl haben, wieder zu Hause zu sein“, sagt Clubsprecher Jan Fischer.

Es liegt etwas Besonderes in der Popcornluft, wenn Hanseaten Wischer-Kind Paul, 11, ritualisiert feiern und zu MC Hammers „ U Can’t Touch This“ wippen. Charme hat auch das Familiäre: Das Towerstelefon hebt mitunter Maria Roller ab, die Frau von Geschäftsführer Pascal Roller. Nach dem Spiel treffen sich Fans, Mitarbeiter und Spieler bei „Mr. Kebab“ ums Eck. Die Thekenfrau klagte nach der jüngsten Partie: „Wir haben kein Salatblatt mehr. Sie haben uns alles vom Kopf gefressen.“