Bei den deutschen Kurzbahn-Meisterschaften holten die Hamburger insgesamt zehn Medaillen

Wuppertal. Mit den Hamburgern Markus und Steffen Deibler sowie Silke Lippok, aber ohne Paul Biedermann reist ein 24-köpfiges deutsches Schwimmteam zur Kurzbahn-WM. Bei den Titelkämpfen in Doha (Katar) vom 3. bis 7. Dezember darf Markus Deibler nach seinem deutschen Rekord über 200 Meter Lagen ebenso auf Edelmetall hoffen wie Weltrekordler Steffen Deibler oder der Langbahn-Europameister Marco Koch. Titelverteidiger Biedermann sagte wegen Trainingsrückstands seine Teilnahme ab – das stand intern bereits vor seiner ersten nationalen Niederlage seit zehn Jahren über 400 Meter Freistil fest.

3:39,60 Minuten, eine Zehntelsekunde hinter dem siegreichen Clemens Rapp, und Platz acht in der Weltjahresbestenliste waren für Biedermann zu wenig, um noch einmal über die WM nachzudenken. „Das reicht einfach nicht“, stellte der 28-Jährige fest. Mehrwöchige Trainingspausen hatten Biedermann in diese Jahr oft zurückgeworfen. Nun will er im heimischen Halle/Saale hart trainieren, „damit ich im Hinblick auf die Langbahn-WM 2015 auch konkurrenzfähig bin“.

Gutes Grundlagentraining und keine Krankheiten wie so oft in den Vorjahren stärkten Markus Deibler, 24, der das Glanzlicht bei deutschen Kurzbahn-Meisterschaften setzte. Der Hamburger schwamm in Wuppertal die 200 Meter Lagen in 1:52,38 Minuten 0,86 Sekunden schneller als bei seiner nationalen Bestmarke aus dem Vorjahr. „Ich wusste, dass ich gut drauf bin. Ich habe mir gesagt, der Rekord ist jetzt fällig“, sagte Deibler, der tags zuvor seinen deutschen Rekord über die halbe Distanz noch knapp verpasst hatte. Weltweit waren in diesem Jahr nur zwei Schwimmer schneller. Sein Bruder Steffen Deibler, 27, war mit vier Titeln erfolgreichster Einzelschwimmer dieser DM auf der 25-Meter-Bahn. Der WM-Vierte von Barcelona gewann auch die 100 Meter Schmetterling (50,67 Sekunden) und die 50 Meter Freistil (21,74). Über diese Strecke ist er seit 2005 national ungeschlagen.

Die Hamburger Schwimmer gewannen in Wuppertal insgesamt zehn Medaillen, eine starke Bilanz. Die wiedererstarkte Lippok, 20, Vierte über 200 Meter Freistil in 1:57,73 Minuten wurde für die WM für die 4 x 200-Meter-Freistilstaffel nominiert. Neben dem Trio empfahl sich Maxine Wolters für höhere Aufgaben. Die 15-Jährige schlug über 200 Meter Lagen in neuer Hamburger Rekordzeit von 2:11,52 Minuten als Dritte an. Mit Platz vier über 100 Meter (59,87 Sekunden) und 200 Meter Rücken (2:08,37 Minuten) sorgte sie zudem für weitere Spitzenleistungen. Paulina Schmiedel, 21, erkämpfte sich in 26,95 Sekunden Bronze über 50 Meter Schmetterling.