Hamburg. Es fehlten wieder nur wenige Punkte zum zweiten Saisonsieg, und trotzdem brach sich, als sich die erste Enttäuschung gelegt hatte, Zufriedenheit Bahn im Volleyballteam Aurubis Hamburg. Denn dass ausgerechnet bei den Roten Raben Vilsbiburg, die daheim in dieser Saison alle ihre Spiele gewonnen haben, der erste Auswärtspunkt der Spielzeit 2014/15 eingefahren werden würde, damit hatten nicht unbedingt viele gerechnet. „Wir haben von Anfang an das umgesetzt, was wir spielen wollten, und den Gegner damit überrascht. Deshalb bin ich heute sehr zufrieden mit den Mädels“, sagte Cheftrainer Dirk Sauermann nach der 2:3 (25:21, 20:25, 25:22, 20:25, 13:15)-Niederlage am Sonnabendabend.

Beim Gastgeber aus Bayern, immerhin amtierender Pokalsieger und Vizemeister, wurde vor der Partie lediglich die Höhe des Sieges diskutiert. In den heimischen Medien war angekündigt worden, dass wichtige Spielerinnen geschont werden würden. „Das war eine schöne Motivation für uns. Wir wollten beweisen, dass man gegen uns nur mit voller Kraft gewinnen kann“, sagte Sauermann. Seine Auswahl ging entsprechend mutig zu Werke, überraschte den Favoriten vor allem mit einer ungewohnten Rotation, weil Sauermann mehrfach auf den Schlüsselpositionen in Zuspiel und Außenangriff durchwechselte. „Das ist eine unserer Stärken, dass wir in verschiedenen Systemen spielen und uns so gut auf den Gegner einstellen können“, so der Coach.

Selbst in Phasen, in denen Vilsbiburg davonzuziehen drohte, steckte das Hamburger Team, das in Mittelblockerin Lucy Charuk beste Punktesammlerin (20) und wertvollste Spielerin in einer Person hatte, nie auf. „Diese Punktgewinne sind ganz wichtig für unsere Moral und unser Selbstvertrauen“, sagte Sauermann, der auf der Busrückreise ausreichend Zeit hatte, die Partie auf Video zu analysieren. Sein Fazit: „Wenn wir unseren Weg konsequent so weitergehen wie in den vergangenen Wochen, dann werden wir in der Rückrunde gegen Topteams auch mehr als einen Punkt holen.“