Berlin. Nach monatelangen Querelen hat der Deutsche Tennis-Bund (DTB) in überraschender Einigkeit den Nachfolger des scheidenden Präsidenten Karl-Georg Altenburg gewählt. Auf der Mitgliederversammlung in Berlin wurde der bisherige rheinland-pfälzische Landeschef Ulrich Klaus, 64, mit 118 von 132 Stimmen vom Bundesausschuss zum neuen DTB-Chef bestimmt. Klaus war angetreten, obwohl die von ihm gewünschte Satzungsänderung abgelehnt wurde, die es amtierenden Landespräsidenten erlaubt hätte, gleichzeitig ein Amt im DTB-Vorstand zu übernehmen. Daraufhin hatte Dirk Hordorff, der zum Vizepräsidenten Leistungssport gewählt wurde, angekündigt, sein Vorstandsamt in Hessen abzugeben. Bayerns Landesfürst Helmut Schmidbauer hatte seine Kandidatur zurückgezogen, ist aber als neuer Sprecher des Bundesausschusses Beisitzer des neuen Präsidiums, das zunächst für drei Jahre arbeiten soll.

Wimbledonsieger Michael Stich, der sich am Donnerstag entschieden hatte, nicht zu einer Kampfabstimmung mit Klaus anzutreten, wird im neuen DTB-Vorstand keine Rolle spielen, sein Name wurde in Berlin nicht mehr genannt. Dennoch will der 46-Jährige, derzeit Turnierdirektor am Hamburger Rothenbaum, in den kommenden Monaten mit seinem Team ein Konzept erarbeiten, um mittelfristig im Verband mitwirken zu können. Die aktuelle Wahl wollte Stich nicht kommentieren. Altenburg und Klaus mahnten in ihren Reden Geschlossenheit an. Der DTB brauche neue Strukturen.