Coach Dirk Sauermann vermisst beim Volleyballteam Aurubis Automatismen und Schlagkraft

Hamburg. Fehlende Qualität? Nein, das mag Dirk Sauermann wirklich nicht hören. Natürlich ist auch dem Cheftrainer der Bundesligafrauen des Volleyballteams Aurubis nicht entgangen, dass die drei 1:3-Pleiten gegen Suhl, Schwerin und Stuttgart zum Ligaauftakt insbesondere die Schwächen seines Teams im Angriffsspiel aufgedeckt hatten. „Aber das ist keine Frage des individuellen Niveaus,“, sagt der 39-Jährige. „Es fehlt uns noch an den nötigen Automatismen, um unsere Angriffsvarianten mit Erfolg durchzubringen.“

Auf zwei Probleme musste sich Sauermann, der das auf elf von zwölf Positionen umformierte Team im Sommer übernommen hatte, einstellen. Zum einen lag der Schwerpunkt darauf, Angreiferinnen zu verpflichten, die vor allem im Element Annahme ihre Stärke haben. „Wir wollten die Annahme des gegnerischen Aufschlags als Basis unseres Spiels stärken“, erklärt er. Weil man nach dem Teilrückzug von Hauptsponsor Aurubis und der damit verbundenen Schmälerung des Etats auf geschätzte 650.000 Euro mit weniger Budget auskommen musste, „konnten wir keine Spielerinnen holen, die in Annahme und Angriff identische Qualität aufweisen“, sagt Sauermann.

Zum anderen konnten sich die neuen Außen Sara Shaw, Natalia Cukseeva und Anna Hoja kaum mit Nummer-eins-Zuspielerin Jennifer Lundquist einspielen, da die Kanadierin zunächst wegen der WM und danach mit einer Knieverletzung bis Ende Oktober fehlte. „Jetzt, wo wir die Abläufe gemeinsam einstudieren können, werden wir uns von Woche zu Woche steigern“, hofft der Coach.

Bislang gelingen die meisten Punkte mit Angriffen über die Mittelblockerinnen Alexis Olgard und Lucy Charuk. Wenn sich der Gegner darauf eingestellt hat, ist Aurubis leicht auszurechnen. „Wir können leider nicht die einfache Variante spielen, in der eine körperlich überragende Außenspielerin alles über den Block ins Feld haut, weil wir eine solche Spielerin mit dieser Schlagkraft nicht haben“, sagt Sauermann. Die komplizierteren Kombinationen über die Netzmitte hat er in der Woche vor dem Heimspiel am Sonnabend (18 Uhr, CU-Arena, Neugraben) gegen den SC Potsdam täglich üben lassen. „Ich erwarte eine Reaktion auf das 1:3 in Stuttgart, auch wenn Potsdam mindestens auf demselben Niveau spielt.“