Yvonne Li, Badminton-Supertalent des HSV, war bisher nur einmal im China-Urlaub. Mit ihrem Chinesisch könne sie sich so durchschlagen, sagt die 16-jährige Jugend-Europameisterin. Aber natürlich interessiere sie sich für die Kultur aus dem Heimatland ihrer Eltern – und nicht nur für die Kultur: „Besonders das chinesische Essen ist super! Nudelsuppe, lecker!“ Wenn die Norderstedterin einen ihrer lässigen Sprüche raushaut und meint, dass an der Badminton-Weltspitze ja „die ganzen Asiaten herumlungern“, dann macht sie klar, dass sie Deutsche und vor allem überzeugte Hamburgerin ist.

Dass sie trotzdem ihre Heimat vor knapp zwei Monaten verließ, um in Mülheim an der Ruhr am Badminton-Bundesstützpunkt aufs Internat zu gehen, zeigt, wie „straight“ sie auch in ihrem Sport ist. Als „professionell“, „sehr reif für ihr Alter“ und „ehrgeizig“ charakterisieren ihre Trainer Yvonne. Die Gymnasiastin mit den Leistungskursen Englisch und Sport, die neben der Badminton-Karriere auf jeden Fall studieren möchte („Eine Arbeit mit Kindern könnte ich mir vorstellen“) und ein Faible für Fantasy-Romane hat, gibt sich im Gespräch sehr erwachsen. Wer aber mit ihr per WhatsApp kommuniziert, entdeckt doch das Teeniemädchen. Ob sie schon mal in einer Disco gewesen sei? „Nee, bin noch minderjährig :), also Kiez ist raus :D“, schreibt Yvonne emoticonlastig. Ihre Lieblingstiere? „Katzen. Die sind voll süß! :)“