Das Wiedersehen mit Robin Dutt ist weder für den SC Freiburg noch für seinen ehemaligen Trainer ein Grund zu ausgelassener Freude. Dafür ist die aktuelle Situation bei den Badenern und dem Kontrahenten SV Werder Bremen zu kritisch. Beide noch sieglosen Clubs stehen unten. Hier geht‘s zum Liveticker.

Werder Bremen - SC Freiburg 0:0

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Vor dem Spiel: Für den SC Freiburg und seinen Trainer Christian Streich ist es eine besondere Partie. Der Tabellen-16. der Fußball-Bundesliga will im Duell der Sieglosen gegen den auf einem direkten Abstiegsplatz stehenden SV Werder Bremen endlich seinen ersten Dreier holen und damit etwas Abstand zur Gefahrenzone gewinnen. Zudem geht es gegen den ehemaligen SC-Coach Robin Dutt. Und vor zweieinhalb Jahren trug Freiburg unter Streich durch einen 2:0-Erfolg in Leverkusen zur Entlassung des damaligen Bayer-Trainers bei. „Jetzt ist es eine völlig andere Situation – gefestigter“, sagte Streich am Donnerstag mit Blick auf die Rückendeckung für Dutt von der Werder-Führung.

Zudem stehen der Sportclub und Werder nach Streichs Ansicht zu Unrecht so weit unten. „Bremen hat drei Punkte, könnte aber auch schon sechs haben. Das ist ähnlich wie bei uns“, sagte er. Bremen habe gegen niveauvolle Gegner wie den VfL Wolfsburg (1:2) oder Bayer Leverkusen (3:3) überzeugt und teils unglücklich verloren. Streich erwartet Bremer, die unbedingt die Trendwende wollen und daher mit einem feurigen Beginn des Gegners: „Sie werden versuchen, uns von Anfang an zu beeindrucken.“

Die mit vier Punkten ebenfalls dürftig gestarteten Breisgauer wollen mit ihren Mitteln “dagegen halten, wir werden arbeiten, versuchen unsere Variabilität auszuspielen, und wir können ja auch Fußball spielen“, versicherte Streich. Verstecken werde sich Freiburg nicht: „Wir wollen unbedingt Spielanteile haben und uns zeigen.“ Es komme letztlich „auf die Qualität unseres Spiels an“, erklärte der 49-Jährige.

Dass die Tabellennachbarn ausgerechnet in dieser Phase aufeinander treffen, bewertete Streich als spezielle Konstellation. „Es ist immer ein bedeutendes Spiel, gegen eine Mannschaft aus dem eigenen Bereich zu spielen“, sagte er. Aber selbst im Fall einer Niederlage befürchtet Streich keine Konsequenzen für beide Trainer. In Freiburg sind solche ohnehin ausgeschlossen. Streich geht aber auch davon aus, dass am Samstag (15.30 Uhr/Sky) auch für seinen Kollegen, Ex-Chef und Vor-Vor-Vorgänger Dutt kein ultimatives Spiel anstehe.

Klar ist indes, dass auf Dutt angesichts des vorletzten Tabellenplatzes ein ganz anderer Druck als auf Streich lastet. Er und der Sportclub seien im medienarmen Breisgau zudem in einer grundsätzlich komfortableren Situation. „Es ist erfreulich, dass mich hier niemand als den erfolglosesten SC-Trainer der letzten 25 Jahre bezeichnet. Das ist sehr hilfreich, aber einen Standortvorteil dürfen wir ja auch haben“, meinte Streich.

Für den „Keller-Gipfel“ hofft Streich auf die Rückkehr der zuletzt verletzt fehlenden Offensivkräfte Admir Mehmedi und Dani Schahin. Beide stehen wieder im Mannschaftstraining. „Wir schauen mal, ob sie mitfahren“, sagte er. Streich stehen mit Ausnahme des gelb-rot-gesperrten Pavel Krmas alle Stammspieler zur Verfügung. Als erster Ersatz für den Innenverteidiger gilt Neuzugang Marc Torrejon, der im Sommer vom Zweitligisten 1. FC Kaiserslautern kam. Auch der Tscheche Vladimir Darida kann nach der Verkürzung seiner Sperre wieder mitwirken. „Ich bin sehr froh, dass es so eine vernünftige und faire Herangehensweise gab“, meinte Streich.