1899 Hoffenheim ist eine von noch vier ungeschlagenen Mannschaften in der Fußball-Bundesliga. In Schalke 04 kommt nun eine unberechenbare Mannschaft nach Sinsheim. Hier geht‘s zum Liveticker.

Hoffenheim - Schalke 04

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Vor dem Spiel: Für Markus Gisdol und Adam Szalai ist es eine Begegnung mit der Vergangenheit. Der Trainer und der Stürmer von 1899 Hoffenheim treffen in der Fußball-Bundesliga auf ihren ehemaligen Club FC Schalke 04. Über das emotionale Auf und Ab bei den Königsblauen wissen die beiden nur zu gut Bescheid. „Auf der einen Seite brennt innerhalb von kürzester Zeit der Baum. Auf der anderen Seite wird der Autokorso eine Woche später gestartet. Vielleicht gehört das inzwischen zum Charakter von Schalke“, sagte Gisdol. „Dort hat man nur am ersten und zweiten Weihnachtsfeiertag Ruhe, sonst nie.“

Von 2011 bis 2013 war Gisdol unter Ralf Rangnick und Huub Stevens Co-Trainer in Gelsenkirchen. „Wir wissen nicht, was Schalke abliefern wird“, sagte der 1899-Chefcoach angesichts der schwankenden Leistungen und Rotationen beim Champions-League-Teilnehmer.

Gisdol glaubt indes nicht, dass Schalke nach dem 1:1 gegen NK Maribor beim noch ungeschlagenen Tabellenvierten in der Sinsheimer Rhein-Neckar-Arena geschwächt antritt. „Jens Keller hat zwar gesagt, dass die Mannschaft auf dem Zahnfleisch daher kommt. Ich denke aber, dass die mentale Verfassung stabil ist. Wenn es dort Schwierigkeiten geben sollte, müssen wir die ausnutzen.“

Für Szalai war „ein Traum wahrgeworden“, als er 2013 von Mainz zu Schalke wechselte. Heute klingt das nicht glücklich, sondern eher etwas wehmütig. Sein Traum war es vor allem, in der Königsklasse zu spielen. „Ich bekam die Möglichkeit. Aber im Sommer habe dann ich das Gefühl gehabt, und der Verein hat mir auch das Gefühl gegeben, dass es die optimale Entscheidung wäre, wenn ich den Verein wechseln würde.“ So wechselte der ungarische Angreifer für etwa sechs Millionen Euro in den Kraichgau.

Seinen Traum von der Champions League hat er aber nicht abgehakt. „Na klar möchte ich das wieder haben! Aber es war als Kind auch ein Traum, jedes Wochenende in der Bundesliga zu spielen. Dafür habe ich hart gearbeitet. Deswegen glaube ich daran, dass ich noch ein paar gute Spiele in meiner Karriere machen werde.“

Szalai erlebte ein wechselhaftes Jahr auf Schalke: 21 Startelf-Einsätzen in der Hinrunde folgten nur noch drei in der Rückrunde. Auf Schalke, das weiß er inzwischen ebenso wie Gisdol, liegen Höhen und Tiefen dichter beieinander als anderswo: „Wenn man dort gewinnt, wird man gelobt. Wenn die Mannschaft verliert, ist sofort wieder die Krise da. Es ist immer Unruhe.“

In Hoffenheim baut Gisdol auf Szalai. „Ich finde es erstaunlich, wie schnell er Fuß gefasst hat“, lobte er. Doch Szalai hat bislang nur ein Tor erzielt und sieht sich selbstkritisch: „Zufrieden bin ich bis jetzt noch nicht. Es ist nicht einfach, nach den letzten zwei Jahren nach Hoffenheim zu kommen. Ich bin noch dabei, das System und die Mitspieler kennenzulernen.“