Hamburg. Die Belohnung in Form leidenschaftlicher Küsse seiner Freundin Stephanie hatte sich Moritz Fürste redlich verdient. Mit seinen drei Toren – eins per Siebenmeter, zwei durch ebenso sehenswert in den Winkel platzierte Strafecken – war der Regisseur des Uhlenhorster HC beim 4:3-Sieg am Sonnabend im Stadtduell beim amtierenden deutschen Feldhockeymeister Harvestehuder THC der Matchwinner gewesen. Weil zuvor auch die UHC-Damen gegen das nach wie vor punktlose HTHC-Team den erwarteten 3:0-Pflichtsieg eingefahren hatten, konnten sich die „Uhlen“ über den zweiten doppelten Derbysieg innerhalb von acht Tagen freuen, nachdem am vorvergangenen Wochenende der Club an der Alster zweimal bezwungen worden war.

Zwar scheute sich UHC-Coach Kais al Saadi, einzelne Spieler aus der geschlossen und abgeklärt agierenden Mannschaft hervorzuheben. „Jeder hat seinen Job erfüllt, und Mos Job sind Tore aus Standards“, sagte er. Allerdings war unübersehbar, dass Moritz Fürste in seiner neuen Aufgabe als Abwehrchef eine enorm wichtige Stütze darstellt. „Er bringt extrem viel Ruhe ein, von seiner Erfahrung profitieren wir alle“, lobte Nationalstürmer Florian Fuchs, der mit seinem brillant herausgearbeiteten Kontertor zum 2:1 selbst gewichtigen Anteil am Sieg hatte.

Beim HTHC, der über weite Strecken spielbestimmend war, haderte Trainer Christoph Bechmann mit der kläglichen Chancenverwertung. „Ich bin stocksauer. Man muss wirklich mal die Jungs hinterfragen, ob sie gut genug sind. Der UHC hatte heute die besseren Einzelspieler und hat deshalb verdient gewonnen“, schimpfte er.

Zwar hat der HTHC bei zwei Spielen weniger bereits zehn Punkte Rückstand auf den UHC, dennoch hätte Joachim Mahn wohl gern Bechmanns Sorgen. Mit Alsters komplett neu formierten Herren musste der Cheftrainer beim Aufsteiger Düsseldorfer HC eine 0:2-Schlappe hinnehmen und belegt mit nur einem Zähler das Tabellenende. Dennoch muss Mahn um seinen Job noch nicht fürchten. Das am Dienstag neu gewählte Präsidium sprach dem gesamten Team sein Vertrauen aus.