Ein Kommentar von Rainer Grünberg

Nach fast drei Jahren Planung gehen die Hamburg Towers jetzt das erste Mal auf Korbjagd. Dass es nach dieser langen Vorlaufphase die zweite und nicht die erste Basketball-Bundesliga geworden ist, könnte ein Fingerzeig sein, wie schwer es werden wird, eine sechste Profimannschaft in dieser Stadt zu etablieren. Trotz Unterstützung von Politik, Handelskammer und Agenturen haben die Towers keinen Hauptsponsor finden können, der größere Würfe möglich machen würde.

Dennoch hat das Team Zukunft. Die Ambitionen sind realistisch, der Etat, rund 750.000 Euro, wirkt finanzierbar. Die Towers bauen auf die Sozial- und Nachwuchsarbeit des Vereins Sport ohne Grenzen, der Wilhelmsburger Inselakademie und den Nachwuchsmannschaften der Piraten. Mit dem neuen Profiteam erhalten die Hamburger Basketball-Talente endlich eine Perspektive, der jahrelange Exodus an Bundesligastandorte könnte gestoppt werden. Und im Gegensatz zu den Freezers und den HSV-Handballern wurden die Towers von unten nach oben konstruiert, wie man Türme eben hochzieht. Dieses natürliche Wachstum sollte den Club davor schützen, zu schnell in Abhängigkeiten von Geldgebern und Ergebnissen zu geraten. Jede Entwicklung erfordert Geduld – die Towers brauchen sie. Selbst ihre Spielstätte ist noch eine Baustelle.