Der Star der Atlanta Hawks, Dennis Schröder, sah die 74:77-Niederlage der neuen Zweitliga-Basketballer bei deren erstem Testspiel in Wandsbek.

Hamburg. Das Match war lange vorbei, da ging Dennis Schröder noch einmal zu allen Spielern der Hamburg Towers und klatschte mit ihnen ab. Der NBA-Star der Atlanta Hawks war „sehr zufrieden“ mit dem, was er in der Sporthalle Wandsbek gesehen hatte. „Die Towers haben großes Potenzial“, sagte der 20 Jahre alte deutsche Nationalspieler nach dem ersten Heimauftritt des neu gegründeten Basketballteams, das in dieser Saison (Start 27. September) mit einer Wildcard in der Zweiten Bundesliga Pro A auf Korbjagd gehen wird. 74:77 hatten die Towers nach einem packenden Spiel gegen den dänischen Meister Bakken Bears verloren, dabei aber viele Sympathien gewonnen und Werbung für Basketball betrieben.

Dass beim ersten Spiel in Hamburg gleich ein NBA-Akteur zu Gast sein würde, wusste von den rund 1200 Zuschauern zunächst niemand. „Ich habe mir spontan überlegt, meinen Freund Bazou zu besuchen. Wir kennen uns schon seit zwölf Jahren“, sagte Schröder. Bazoumana Kone, 21, genannt Bazou, ist der Spielmacher der Towers. Ein Hamburger Jung, der nach drei Jahren bei Bremerhaven nun in seiner Heimatstadt spielt und dafür den Schritt von der Bundesliga in die Zweite Liga machte. „Es war immer mein Traum, in Hamburg zu spielen. Und das war heute eine geile Kulisse“, sagte Kone.

Weil die neue Spielstätte der Towers in Wilhelmsburg noch nicht fertig ist, wich das Team von Trainer Hamed Attarbashi für das erste Testspiel in Hamburg nach Wandsbek aus. „Ich bin sehr angetan, wie viele Zuschauer gekommen sind“, sagte Geschäftsführer Pascal Roller. Dass die Stimmung von Beginn an bundesligareif war, dafür sorgten die Towers selbst. Nach nervösem Beginn gingen die Hamburger, angetrieben von den starken Kone (11 Punkte), Vincent Kittmann (14), Terry Thomas (13) und Will Barnes (5), mit viel Mut und Leidenschaft gegen die gut organisierten Dänen zu Werke. Nach dem zweiten Viertel führten die Towers 36:34, später zogen sie auf 63:51 davon. „Man erkennt die Handschrift des Trainers, obwohl wir erst seit einem Monat zusammen sind“, zeigte sich Roller zufrieden. „Wenn wir gefestigter wären, hätten wir dieses Spiel auch nicht mehr aus der Hand gegeben.“

Erst in den letzten zwei Minuten schafften es die routinierten Dänen, das Spiel zu drehen. „Wir haben in dieser Phase überhastet abgeschlossen, nicht clever gespielt“, klagte Attarbashi, der am Sonntagnachmittag dann zum Abschluss der ersten vier Wochen noch einen 78:75-Sieg bei der Saisoneröffnung des Regionalligisten Eagles Itzehoe sah. „Wir sind schon sehr weit und harmonieren als Team“, sagte Kone. Schröder, der Dienstag wieder in die USA fliegt, kündigte an, so oft wie möglich bei den Towers vorbeizuschauen.