Die schwarz geränderte Brille will nicht recht zu Charlotte Stapenhorst passen. Streng wirkt die Sehhilfe, die die Hockey-Nationalspielerin auf dem Platz gegen Kontaktlinsen austauscht, und das steht im harten Kontrast zu der Fröhlichkeit, die die 19-Jährige im Gespräch ausstrahlt. Und zu der sie auch allen Grund hat: Die Damen des Uhlenhorster HC, mit denen Stapenhorst am Sonnabend in die Feld-Bundesliga startet, gehen als Titelfavorit ins Rennen, und die vom TuS Lichterfelde nach Hamburg gewechselte Stürmerin gilt als wichtigster Neuzugang.

Mit ihren Qualitäten – Dynamik und Zielstrebigkeit im Schusskreis, dazu schlägt sie eine der besten Strafecken der Nation – kann die Berlinerin tatsächlich schnell zur Leistungsträgerin im Starensemble der „Uhlen“ werden. Das nötige Selbstbewusstsein hat sich die Architekturstudentin, die Hamburg aus sportlichen Gründen den Vorzug vor München gab, als einziges Mädchen unter drei Brüdern angeeignet, außerdem auch in einem Auslandsschuljahr in England. „Beides hat meine Persönlichkeit geformt“, sagt die Tochter eines Juristenehepaars, die als Sechsjährige bei den Zehlendorfer Wespen mit dem Hockey begann, Tennis als Ausgleichssport liebt und in der Fußball-Bundesliga Hertha BSC die Daumen drückt.

Letzteres sei ihr verziehen. Wichtig ist, dass sie für den UHC den Durchblick behält – ob nun mit Kontaktlinsen oder der strengen Brille.