Cruisergewichts-Boxprofi will nur noch große Kämpfe machen

Halle/Westfalen. Cruisergewicht? Schwergewicht? Vereinigungskampf? Die spannendsten Fragen ließ Marco Huck offen. „Ich will jetzt feiern und entspannen“, sagte der alte und neue WBO-Weltmeister im Cruisergewicht: „Ich bin für alles zu haben.“ Wenige Minuten zuvor hatte der 29-Jährige die Vormachtstellung in seiner Gewichtsklasse unter Beweis gestellt. Im Gerry-Weber-Stadion ließ er seinem Herausforderer Mirko Larghetti keine Chance und gewann einstimmig nach Punkten (116:112, 116:112 und 118:110). „Wenn ich treffe, wächst kein Gras mehr. Am Ende konnte man ihn nur raustragen“, sagte der Rekordchampion, der mit seiner 13. erfolgreichen Titelverteidigung mit dem Briten Johnny Nelson gleichzog, der als Zuschauer dabei war und ankündigte: „Wenn ich sechs Monate Zeit zur Vorbereitung habe, schlage ich Marco.“ Der 47-Jährige ist seit 2005 nicht mehr aktiv.

Dass er den erhofften K.o. um Sekunden verpasste, war Huck nach seinem 38. Sieg im 41. Profikampf fast unangenehm. Er setzte gegen seinen zwei Jahre älteren Herausforderer vom ersten Gong an die besseren und härteren Treffer. Doch der zuvor in 21 Kämpfen unbesiegte Italiener bewies tolle Moral und Nehmerqualitäten. Erst in den drei Schlussrunden ließ Larghetti sichtbar nach und ging praktisch mit dem Schlussgong schwer getroffen zu Boden. Da er aber nicht mehr ausgezählt werden konnte, musste sich Huck mit einem Punktsieg zufrieden geben.

Wohin Hucks Reise in der Zukunft führen wird, ließ Promoter Kalle Sauerland weiter offen: „Irgendwas Besonderes wird es in den nächsten Monaten sein. Wir müssen gucken, ob es ein Kampf im Schwergewicht ist, ob es ein Vereinigungskampf ist – oder was das Cruisergewicht noch bietet.“

Im Rahmenprogramm schaffte Schwergewichtler Denis Boytsov nach seiner verheerenden Niederlage gegen den Australier Alex Leapai im November 2013 ein ordentliches Comeback, besiegte den Essener Timur Musafarov über zehn Runden einstimmig (98:91, 97:93, 95:94) nach Punkten.