Berlin. Steffen Deibler schmetterte als Drittschnellster in das Finale über 100 m Schmetterling an diesem Sonnabend. 24 Stunden nach dem Gold von Marco Koch weckte der Olympiavierte vor dem Abschlusswochenende Hoffnung auf eine weitere Medaille für die deutschen Schwimmer bei den Europameisterschaften im Berliner Velodrom. „Ich hab' Bock auf ein geiles Finale“, sagte der Hamburger, der in 51,81 Sekunden Saisonbestzeit schwamm.

Zusammen mit Weltrekordler Paul Biedermann soll Deibler nach den Enttäuschungen bei den Olympischen Spielen in London und der WM von Barcelona einen weiteren Tiefpunkt verhindern. Vor den letzten beiden Tagen haben die deutschen Beckenschwimmer mit einmal Gold, zweimal Silber und einmal Bronze die schlechteste EM-Ausbeute in einem nichtolympischen Jahr seit der Wiedervereinigung eingefahren.

Nicht nur mit der Lagenstaffel, die traditionell die EM abschließt, will Steffen Deibler Edelmetall. Auf seiner Paradestrecke 100 m Schmetterling möchte der Hamburger nachholen, was ihm vor einem Jahr in Barcelona um acht Hundertstelsekunden verwehrt blieb. Mit seiner Halbfinalzeit war der 27-Jährige aber nicht ganz zufrieden: „Die ist in Ordnung, aber nicht gut genug. Jetzt schlafe ich gut, esse gut und greife dann noch mal an.“

Nicht völlig außer Reichweite ist Edelmetall auch für Jan-Philip Glania. Der Frankfurter, der über 100 m Rücken bereits Bronze gewann, schwamm über die doppelte Distanz als Fünfter in den Endlauf.

Die Bilanz aufpolieren soll vor allem Biedermann – als Staffelschwimmer. Er wolle „für die Jungs alles abrufen, damit sie auch mit einer Medaille nach Hause gehen“, kündigte der 28-Jährige an, der bislang Silber über 200 m Freistil gewann und am Freitag auf die 100 m verzichtete. Sowohl über 4x200 m Freistil am Samstag als auch über 4x100 m Lagen am Sonntag – mit Europameister Koch – sind die Chancen groß. „Wir haben gute Aussichten“, sagte Koch und prophezeite: „Es wird eine ganz enge Kiste.“