Hamburger Leichtathleten enttäuschen in Zürich. Stockhecke 22. im Marathon

Zürich. Die Leichtathletik-EM in Zürich wird nicht der Ort werden, an den sich die Hamburger Sportler gern erinnern. Mit einem respektablen 8. Platz im Endlauf über 1500 Meter schnitt Diana Sujew (LaufTeam Haspa Marathon) noch am besten ab. Die 24-Jährige hat sich aber bereits der Trainingsgruppe von Bundestrainer Wolfgang Heinig, 63, in Frankfurt am Main angeschlossen und ist dorthin zurückgezogen. Noch-Vereinskollegin Jana Sussmann, 23, war nach ihrem Sturz in den Wassergraben über 3000 Meter Hindernis im Vorlauf ausgeschieden wie Titelverteidiger Sebastian Bayer (HSV) am Freitagabend mit für ihn enttäuschenden 7,56 Metern in der Weitsprung-Qualifikation.

Keine Chance auf eine vordere Platzierung hatte auch Mona Stockhecke (LT Haspa), die in Zürich lebt und am 6. April den dortigen Stadtmarathon gewonnen hatte. Die 30-Jährige kam am Sonnabendmorgen nach 42,195 Kilometern in 2:35:44 Stunden als 22. an. Sie war bei ständigem Regen rund eine Minute langsamer als vor vier Monaten auf derselben Strecke. Auch der gebürtige Hamburger Arne Gabius, der seit 2005 für Tübingen startet, konnte in der Schweiz seinen Erfolg der EM 2012 in Helsinki nicht wiederholen. In Finnland war der heute 33-Jährige überraschend Vizeeuropameister geworden, in Zürich wurde er beim erneuten Triumph des britischen Olympiasiegers Mo Farah, 31, nun Siebter.

Am meisten mit seinem Abschneiden haderte Sebastian Bayer, 28. „Ich bin unendlich enttäuscht und sprachlos über den heutigen Wettkampf“, schrieb der Olympiafünfte von 2012 auf Facebook. „Ich kann es mir so wenige Stunden danach noch immer nicht erklären. Es ist mir einfach nur peinlich! Aber aus jeder Niederlage muss man lernen und seine Schlüsse ziehen. Vielen Dank an mein Team und alle, die an mich geglaubt haben! Speziell an meinen Trainer und die Physios, die in den letzten Wochen wirklich alles für mich getan haben. Sorry!!!“

Die einstimmigen Reaktionen im Netz („Kopf hoch, Sebastian!“) mögen ihn dann wieder aufgemuntert haben. Jetzt muss ihm nur noch der HSV eine zweite Chance geben. In den nächsten vier Wochen will der Verein entscheiden, ob er seine Spitzenleichtathleten bis zu den Olympischen Sommerspielen 2016 in Rio de Janeiro unterstützt. Die Tendenz ist bislang wohlwollend, die Ergebnisse von Zürich sollen nicht ausschlaggebend sein, heißt es.