Hamburg. Jeder einzelne Schritt war zu hören, als die Bundesligafrauen des Volleyballteams Aurubis Hamburg am Mittwoch in der CU-Arena ihre Beinkoordination schulten. Zwei Gründe kann es haben, wenn es im Training so ruhig zugeht: Das Team ist generell kommunikationsschwach. Oder die Spielerinnen sind so auf ihre Arbeit fokussiert, dass jedes Wort Ablenkung wäre. Ersteres konnte, als nach 50 Minuten der Ball ins Spiel kam und Angriffsvarianten geübt wurden, ausgeschlossen werden. Der neue Cheftrainer Dirk Sauermann durfte mit der Arbeitsmoral zufrieden sein, als er die Einheit nach 165 Minuten beendete.

„Mir hat es viel Spaß gemacht, vor Publikum zu trainieren“, sagte Saana Koljonen. Die finnische Libera, eine von elf Neuen im Zwölferkader, hatte besonders bei den Koordinationsübungen Szenenapplaus von den rund 100 Menschen bekommen, die die dritte Trainingseinheit des Tabellenletzten der Vorsaison beobachteten. Erstmals hatte der Club Fans und Sponsoren eingeladen, um sich ein erstes Bild vom neuen Team zu machen, das am 22. Oktober in Suhl in die Spielzeit 2014/15 startet.

Bis auf Lucy Charuk und Jennifer Lundquist, die sich mit Kanadas Nationalteam auf die WM in Italien (23. September bis 12. Oktober) vorbereiten, war der Kader komplett. Dass noch etliche Defizite in der Abstimmung und einige Unsauberkeiten in der technischen Ausführung zu beobachten waren, sollte zu dieser Phase der Vorbereitung niemanden beunruhigen. In den kommenden Wochen will Sauermann körperliche Grundlagen erarbeiten lassen, nach den leistungsdiagnostischen Tests am Vorwochenende wurde am Montag das Krafttraining aufgenommen. Mit Testspielen gegen die Ligakonkurrenz aus Aachen, Potsdam und Schwerin soll im September das Feintuning erfolgen. Ein Trainingslager ist aus finanziellen Gründen nicht geplant. Aber dass man auch in der Heimat hart arbeiten kann, wissen die Fans seit Mittwoch.