Die Würzburger Kickers erwartet nach souveränem Saisonstart in der Regionalliga eine große Herausforderung im DFB-Pokal. Gegen Düsseldorf hält Trainer Hollerbach eine Sensation für möglich.

Würzburg. Bernd Hollerbach hat schon größere Spiele erlebt als ein Erstrundenduell im DFB-Pokal zwischen den Würzburger Kickers und Fortuna Düsseldorf. Und doch wird die Situation für den ehemaligen HSV-Profi am Sonntag (16.00 Uhr) eine andere sein als zuvor. Der Trainer des Fußball-Regionalligisten aus der Mainstadt steht nun selbst im Fokus. Er verantwortet das Aufstiegsprojekt der Kickers nicht nur als Übungsleiter, sondern auch als Gesicht. Das Aufeinandertreffen mit Zweitligist Düsseldorf kommt für die Kickers zum richtigen Zeitpunkt. Nach sechs Siegen und einem Remis führt der Verein die Regionalliga Bayern an und zeigt sich seit Wochen in guter Form. „Hier herrscht absolute Aufbruchstimmung“, sagte Trainer Hollerbach.

Grund für den Aufwind ist das Projekt „3 mal 3. Würzburg in drei Jahren in die 3. Liga“, das vor vier Monaten ins Leben gerufen wurde. „Das Projekt war der notwendige Funke, der ein Feuer der Begeisterung entfacht hat“, erläuterte der gebürtige Würzburger, der gemeinsam mit seiner Mannschaft während der Siegesserie Selbstvertrauen getankt hat. Mutig erklärt Hollerbach: „Wenn gegen Düsseldorf alles stimmt, gibt es eine Chance, die Sensation zu schaffen.“

Kurzfristiges Ziel ist der Aufstieg, langfristig wollen sich der Verein und seine Partner im Profifußball etablieren. Die überaus große Fußball-Begeisterung war im Jahr 2013 registriert worden, als sich zu einer Benefizpartie sowie einem Testspiel gegen Borussia Dortmund jeweils über 10 000 Zuschauer in Würzburg einfanden. In den nächsten Schritten mobilisierte der Verein Kapitalgeber und ernannte Hollerbach in diesem Sommer schließlich zum Chefcoach.

Jahrelang war der 44-Jährige vor allem bekannt als Co-Trainer von Felix Magath. Beim VfL Wolfsburg errang das Duo 2009 gemeinsam die deutsche Meisterschaft. Im Sommer beschloss Hollerbach, seinen eigenen Weg zu gehen:„Meine Entscheidung für die Kickers war eine klare Entscheidung für die konkrete Aufgabe und keinesfalls gegen Felix“, erklärte Hollerbach, der sich zudem den Segen seines ehemaligen Chefs einholte: „Felix hat mir ausdrücklich geraten, diesen Job anzunehmen.“

Die Tatsache, dass Düsseldorf erst vergangenes Jahr an einem Regionalligisten (0:1 in Wiedenbrück) scheiterte, ist für Hollerbach kein Ansporn. „Letztes Jahr ist lange her. Der DFB-Pokal ist sowieso eine tolle Sache, da brauchen wir keine Extra-Motivation. “Einmal gab es das Duell der beiden Vereine im Pokal bereits. Im Oktober 1980 gewann die Fortuna 2:0 in Würzburg. Damals reisten die Rheinländer mit den Allofs-Brüdern und Otto Rehhagel auf der Trainerbank allerdings als Titelverteidiger und nicht als Zweitligist an.