Mit 71 Jahren hat es Jürgen Warner schließlich doch zu einer Weltmeisterschaft gebracht. Als aktiver Ruderer ist ihm das nie vergönnt gewesen, obschon er sich wirklich ins Zeug gelegt habe.

Vielleicht sei es ja auch eine Art „Ersatzhandlung“ gewesen, als er vor drei Jahren die Leitung des Organisationskomitees der Junioren-WM übernahm, die an diesem Mittwochnachmittag in Allermöhe beginnt. „Aber vor allem wollte ich dem Rudern als Funktionär etwas von dem zurückgeben, was mir der Sport gegeben hat.“

Und das ist eine ganze Menge, auch wenn es nie zum ganz großen Erfolg gereicht hat. Die drei Kinder waren ebenfalls als Leistungsruderer aktiv. Das Rudern füllt Warners Leben aus, erst recht seit der Jurist vor sechs Jahren, nach dem Ende seiner beruflichen Laufbahn als Versicherungsmanager, den Vorsitz des Landesruderverbands antrat. Zweimal in der Woche geht er bei seinem Hamburger und Germania Ruder Club selbst aufs Wasser. Die drei Kinder waren ebenfalls aktiv, seine Frau ist es immer noch – sie allerdings alsteraufwärts im Hamburger Ruderinnen-Club.

An den Wochenenden sitzen die beiden dann oft gemeinsam im Ruderboot und gehen auf Wanderfahrt quer durch die Republik. Gleich nach der WM geht es auf eine Tour von Berlin nach Hamburg, 450 Kilometer in 14 Tagen. Jürgen Warner wüsste nicht, wie er sich besser vom Organisationsstress erholen könnte.