Bei dem Training mit der ehemaligen Boxweltmeisterin flehten die Top-Athleten schon beim Aufwärmen nach einer Pause. Ina Menzer drohte den Sportlern daraufhin prompt mit Kniebeugen.

Hamburg. Ein Boxring, zahlreiche Sandsäcke und Gewichte, aus den Boxen dröhnte die Titelmusik des legendären „Rocky“-Films. Die Szenerie im Keller der Hamburger Kultbar Ritze hatte den Charme eines Gyms in einem New Yorker Hinterhof, wo Boxtalente ihre ersten Schritte erlernen.

So ähnlich dürften sich die Mitglieder des Teams Hamburg am Mittwochvormittag gefühlt haben, als sie zur Trainingseinheit der etwas anderen Art antreten durften. Ina Menzer, Patin des Projekts, bat die frischgebackenen Segel-Europameister Erik Heil und Thomas Plöße, Beachvolleyballer Max-Jonas Karpa sowie Hockey-Nationalspielerin Jana Teschke zu einer 40-minütige Einheit in den Ring. Der Kontakt entstand über den Vermarkter Sportfive, wo Menzer ein Praktikum absolviert.

Nachdem das Tapen der Hände für leichte Konfusion bei den Athleten gesorgt hatte, kamen wenig später beim Aufwärmen schnell Fragen nach einer Pause. Die ehemalige Boxweltmeisterin drohte prompt mit Kniebeugen. „Das war richtig cool, aber anstrengend. Vor allem das Einschlagen auf den Sandsack. Ich glaube, ich kann mir mein Training heute sparen“, scherzte Teschke. Besonders mutig zeigten sich die Segelkollegen Heil und Plöße. Sie duellierten sich im Sparrings-Match. „Da hat man gut unsere unterschiedlichen Charakterzüge gesehen. Ich hatte Respekt davor, Erik zu schlagen. Er ist etwas aggressiver und würde mich klar besiegen“, sagte Plöße. Für die beiden Kämpfer gab es anschließend ein Lob von Menzer. „Ich habe da durchaus Talent erkannt“, sagte die 33-Jährige, die von dem Segelduo eine Einladung zur Kieler Woche auf das eigene Boot bekam.

Mit Freude beobachte Ingrid Unkelbach das Treiben im Boxring. Die Leiterin des Olympiastützpunkts Hamburg/Schleswig-Holstein hofft durch derartige PR-Termine Aufmerksamkeit und Sponsoren für das Team Hamburg zu generieren.

Für die Athleten geht der Blick indes bereits auf die Olympischen Sommerspiele in Rio 2016. „Bis dahin stehen aber noch einige Etappen an“, sagte Plöße. „2008 und 2012 haben wir uns nicht qualifiziert. Das Ziel Goldmedaille in Rio bleibt. Wir wollen uns da durchboxen“. Wie das geht, haben Plöße und seine Kollegen vom Team Hamburg beim Training mit Ina Menzer ja nun intensiv gelernt.