Hoylake. Erleichtert schaute Rory McIlroy nach dem Triumph bei der 143. British Open in den Himmel über Hoylake und umarmte danach seine vor Glück weinende Mutter Rosie. Nordirlands Golfstar hatte dem riesigen Erwartungsdruck standgehalten und am Sonntag den dritten Major-Sieg seiner Karriere perfekt gemacht. Während Tausende britische Fans ihren 25 Jahre alten Helden auf den Tribünen rund um das 18. Grün des Royal Liverpool Golf Clubs mit Gesängen feierten, war US-Open-Champion Martin Kaymer (296 Schläge) nach seinem enttäuschenden 70. Platz schon längst verschwunden.

Für Deutschlands Golfer Nummer eins war das traditionsreichste alle Major-Turniere eines zum Vergessen. „Ich hatte mal wieder Pech mit der Auslosung“, sagte Kaymer mit kritischem Blick auf die Windlotterie an der englischen Küste. „Da hast du von vornherein schon drei, vier Schläge mehr auf der Scorecard. Es macht natürlich keinen Spaß, um den 40. oder 50. Platz zu spielen“, stellte Kaymer fest. Zum Abschluss leistete sich der Düsseldorfer eine indiskutable 79er-Runde. „Diese Wochen hat man halt ab und an, dass man nicht ganz so vorne mitspielt“, sagte er lapidar. Auch Superstar Tiger Woods beendete das erste Turnier nach seiner Rücken-OP mit 294 Schlägen nur auf dem 69. Rang.

McIlroy legte auf dem Dünenplatz einen Start-Ziel-Sieg hin und gewann mit einem Gesamtergebnis von 271 Schlägen vor dem Spanier Sergio Garcia und Rickie Fowler (beide 273) aus den USA. Für den Sieg kassierte der Publikumsliebling 975.000 Pfund (1,22 Millionen Euro) Preisgeld und bekam die silberne Rotwein-Karaffe Claret Jug als Trophäe überreicht.

Auch McIlroys Vater Gerry und drei Freunde war der Sonntag ein besonderer Tag. Das Quartett hatte vor zehn Jahren eine Wette über 400 Pfund platziert, dass Rory bis 2014 den Titel bei den British Open holt. Der Gewinn nun: 200.000 Pfund.