Hamburg. Daviscup-Teamchef Carsten Arriens hatte es vor Turnierbeginn im Abendblatt angekündigt: dass Dustin Brown in der Lage sei, an einem Tag eine Weltklasseleistung zu bringen und am nächsten eine, die am Kreisklassenniveau kratzt. Am Donnerstag hat der „Rasta-Mann“ aus Winsen (Aller), der als Elfjähriger in die Heimat seines jamaikanischen Vaters gezogen war und für den Karibikstaat sogar im Daviscup gespielt hatte, Arriens’ Worte bestätigt. Nachdem er in den ersten beiden Runden die hoch eingeschätzten Spanier Pablo Carreno Busta und Fernando Verdasco bezwungen hatte, scheiterte er im Achtelfinale mit 1:6, 2:6 an deren Landsmann Pablo Andujar.

Dennoch zog der 29-Jährige, der in der Weltrangliste an Position 104 notiert ist, ein positives Fazit seines Rothenbaum-Debüts. „Ich habe mich sehr gefreut, dass ich es aus eigener Kraft geschafft hatte, mich hier fürs Hauptfeld zu qualifizieren“, sagte er – und schickte einen kleinen Seitenhieb in Richtung Turnierdirektor Michael Stich: „Eine Wildcard habe ich hier ja leider noch nie bekommen.“ Seine ersten beiden Auftritte, die ihn auf Anhieb zum Publikumsliebling gemacht hatten, könnten in dieser Frage zum Umdenken führen.

Dass trotz Browns Aus ein deutsches Trio im Viertelfinale steht, ist Philipp Kohlschreiber zu verdanken. Die deutsche Nummer eins aus Augsburg bezwang am Abend den Franzosen Gilles Simon mit 7:5 und 6:3. Nächster Gegner des 30-Jährigen ist der Tscheche Lukas Rosol.