Paraderuderboot gewinnt mit dem Hamburger Eric Johannesen das Weltcupfinale auf dem Rotsee

Luzern. Der Deutschland-Achter hat beim Weltcupfinale in Luzern eine gelungene WM-Generalprobe gefeiert. Das in dieser Saison noch ungeschlagene Flaggschiff des Deutschen Ruderverbandes (DRV) siegte auf dem Rotsee nach einem packenden Schlussspurt in 5:31,880 Minuten vor Russland (5:33,020) und Weltmeister Großbritannien (5:35,360) und geht damit als großer Goldfavorit in die in sechs Wochen anstehenden Weltmeisterschaften in Amsterdam.

Bundestrainer Ralf Holtmeyer hatte den Achter in derselben Besatzung ins Rennen geschickt wie beim EM-Sieg in Belgrad, allerdings einige Plätze auf der Backbordseite getauscht. So rutschte Felix Drahotta (Leverkusen) vom Schlag ins Mittelschiff auf Position vier, dafür übernahm Felix Wimberger (Passau) die Aufgaben des Schlagmanns. Der Hamburger Eric Johannesen vom RC Bergedorf, einer von fünf verbliebenen Olympiasiegern von London 2012, wechselte von vier auf sechs.

„Ziel war, etwas stabiler zu werden“, sagte Holtmeyer. Im Vorjahr hatte der Achter auf dem Rotsee noch knapp gegen die USA verloren, die diesmal nicht am Start waren. Der zweite deutsche Achter mit den Hamburgern Torben Neumann sowie Can Temel am Schlag wurde Neunter.

Enttäuschend verlief die Regatta für Lars Wichert (alle RC Allemannia), der im olympischen Leichtgewichtsvierer nicht über den zweiten Platz im B-Finale hinauskam. „Der Trend geht dennoch in die richtige Richtung“, sagte der Hamburger Chef-Bundestrainer Marcus Schwarzrock.

Der Frauen-Doppelvierer holte den zweiten Erfolg der DRV-Flotte. Für die dritte Podestplatzierung der deutschen Ruderer sorgte der EM-Zweite Marcel Hacker (Magdeburg) mit Platz drei im Einer. Insgesamt war der DRV allerdings nur in sieben Finalrennen der 14 olympischen Klassen vertreten.

Unterdessen hat der Schweizer Denis Oswald nach 25 Jahren als Präsident des Ruder-Weltverbandes Fisa die Amtsgeschäfte an den Franzosen Jean-Christophe Rolland übergeben, der vor einem Jahr zum Nachfolger gewählt worden war. Oswald, 67, war 2013 einer von fünf Gegenkandidaten für den später zum Präsidenten des Internationalen Olympischen Komitees gewählten Thomas Bach. Er war zudem Chef der IOC-Koordinierungskommissionen für die Spiele 2004 und 2012.