Hamburg. Die Worte, die Klaus Widegreen zum Abschluss von zwei bewegten Diskussionsstunden an die Mitglieder des Hamburger Amateurboxverbands (HABV) richtete, dürften diesen Augen und Ohren dafür geöffnet haben, dass ein Festhalten an den seit Monaten schwelenden Streitigkeiten ihren Verband endgültig in die Bedeutungslosigkeit stürzen würde. „Sie müssen dringend Ihre Strukturen überarbeiten, vor allem aber zu einer Einigkeit finden, ansonsten können Sie alle Zukunftspläne vergessen“, sagte Widegreen, der beim Hamburger Sportbund (HSB) Vizepräsident für Leistungssportentwicklung ist, am Mittwochabend auf einer Informationsveranstaltung, zu der der neue HABV-Geschäftsführer Christian Görisch geladen hatte.

Görisch hatte den Abend unter das Motto „Das neue Wir“ gestellt, er möchte dafür sorgen, dass der gesamte HABV identische Ziele verfolgt und auf dem Weg, diese zu erreichen, sich nicht ständig selbst ein Bein stellt. Das Problem ist jedoch, dass Teile der Mitgliedschaft die Vorstandswahlen vom 19. März, als Präsident Peter Hamel nach zweimaligem Patt erst durch Losentscheid sein Amt behalten durfte, nicht anerkennen und ein Verfahren dagegen angestrengt haben, das noch immer schwebt. Damit ist der Verband zwar nicht führungslos, wohl aber gespalten und damit gelähmt. Von einem neuen Wir-Gefühl war auch am Mittwoch noch wenig zu spüren.

Immerhin wurde beschlossen, nun endlich mit dringend notwendigen Arbeiten zu beginnen. Eine Kommission, die am 19. März eingesetzt worden war, um die verstaubte Satzung zu überarbeiten, hat es bislang nicht geschafft, zu einer konstituierenden Sitzung zusammenzukommen, was für erheblichen Unmut sorgte. Dies soll nun schnellstmöglich nachgeholt werden, um eine Grundlage zu schaffen, in Zukunft vom HSB mit Fördermitteln bedacht zu werden. Denn neben allen Warnungen und Appellen hatte Widegreen auch Mut machende Worte parat. „Der Hamburger Boxverband hat sportlich eine Menge Potenzial. Jetzt sind alle Mitglieder gefragt, sich für eine gute Zukunft zu engagieren.“