Bielefeld pocht aber noch auf den laufenden Vertrag des Hamburger Wunschstürmers. St. Paulis aktuelle Angreifer betreiben bei zwei Kantersiegen Eigenwerbung.

Quickborn. Auch wenn er sich mit gleich fünf Toren innerhalb von 40 Minuten recht eindrucksvoll in Szene gesetzt hatte, blieb auch St. Paulis Stürmer Christopher Nöthe ein anschließender, 35 Minuten langer Waldlauf mit zwischenzeitlichen Tempoeinlagen nicht erspart. Das Ganze war allerdings keine Strafeinheit, sondern gehörte am Sonntagnachmittag für die Spieler des Kiezclubs zum normalen Programm im Rahmen des Testspiels beim Kreisligisten TuS Holstein Quickborn, der mit der Partie sein 100-jähriges Vereinsjubiläum feierte.

Die elf Akteure, die die erste Halbzeit bestritten und einen 11:0-Zwischenstand herausgeschossen hatten, absolvierten den Lauf, während im Holstenstadion die zweite Halbzeit lief. Hier spielten dann jene St. Paulianer, die während der ersten Halbzeit auf den nahe gelegenen Waldwegen unterwegs gewesen waren. Dies war denn auch auf dem Rasen zu sehen, denn mit gut sechs Kilometern in den Beinen spielte es sich gegen den klar unterlegenen Gegner dann doch nicht mehr so beschwingt. Immerhin profilierte sich hier Nöthes Sturmkollege John Verhoek mit drei Treffern. Am Ende hieß es 16:1 für den FC St. Pauli, wobei Marco Lindner (49.) der Ehrentreffer für Quickborn gelang.

Einen Tag zuvor hatte der Niederländer Verhoek zwei Treffer zum 15:0 beim Eckernförder SV beigesteuert, sodass er ebenso wie Nöthe auf fünf Treffer am gesamten Wochenende kam. Dies gelang auch Mittelfeldspieler Sebastian Maier, der in Eckernförde viermal getroffen hatte.

„Es hat Spaß gemacht, wir konnten noch viel ausprobieren. Auch wenn man diese Spiele nicht so sehr hoch bewerten sollte, tut es einem ja immer gut, wenn man das Tor trifft“, sagte Nöthe am Sonntag. Wie Verhoek hatte er in der gesamten vergangenen Zweitligasaison nur fünf Treffer erzielt. Beide waren damit unter den Erwartungen geblieben.

Dies ist auch der Grund, warum St. Pauli intensiv einen etablierten Stürmer sucht. Das Interesse an Wunschkandidat Fabian Klos, 26, von Zweitligaabsteiger Arminia Bielefeld ist weiter groß. „In den nächsten sieben bis zehn Tagen wird eine Entscheidung fallen. Wir werden nicht bis in den August warten“, sagte St. Paulis Trainer Roland Vrabec am Sonntag. Bielefeld pocht bisher auf Klos’ laufenden Vertrag. Der 1,94 Meter große Angreifer ist aber offenbar an einem Wechsel zu St. Pauli interessiert, hat wohl noch weitere Angebote. „Wir haben aber auch einen Plan B und Plan C.“, sagte Vrabec.