Halle (Westfalen). Roger Federer ist der Start in die Rasentennis-Saison gelungen. Zum siebten Mal hob der Schweizer Tennisprofi im westfälischen Halle den gewaltigen Siegespokal in die Höhe. Seine Generalprobe für Wimbledon (23. Juni bis 6. Juli) ist geglückt. „Ich bin überglücklich und doch etwas überrascht, wie oft mir hier der Turniererfolg gelungen ist. So oft war ich schon hier und habe häufig gedacht: Diesmal gewinnst du nicht. Und jetzt habe ich wieder gewonnen“, sagte der erfolgreiche Titelverteidiger nach dem 7:6 (7:2), 7:6 (7:3) im Endspiel gegen den Kolumbianer Alejandro Falla.

„Roger ist der König der Könige des Tiebreaks“, befand Falla nach der knappen Niederlage. Der Weltranglisten-69. hatte zuvor bei seinen Spielen in Halle jeden Tiebreak gewonnen. Auch den Augsburger Philipp Kohlschreiber hatte er im Halbfinale mit 7:6 (7:4) und 7:6 (7:2) besiegt und damit zum zweiten Mal überhaupt in seiner Karriere ein ATP-Finale erreicht.

Federer, die Nummer vier der Tennis-Welt, reist durch den erneuten Triumph in Halle optimistisch nach Wimbledon, wo er schließlich sieben seiner 17 Grand-Slam-Titel gewinnen konnte. Auch der 6:2, 7:6(7:4)-Erfolg im Halbfinale gegen Kei Nishikori (Japan) trug dazu bei. „Das hier ist die perfekte Vorbereitung. Rasen ist ja schon was Spezielles“, erklärte Federer. Nach dem Achtelfinal-Aus bei den French Open war der 32-Jährige bereits eine Woche vor seinem ersten Match mitsamt seiner Familie zu Deutschlands einzigem Rasenturnier angereist. Für das Traditionsturnier in London hat er sich schließlich viel vorgenommen: „Auf der Tour nur noch ein bisschen mitzuspielen reicht mir nicht. Mein Wille zu gewinnen ist unglaublich hoch.“

Das parallel ausgetragene Rasenturnier im Londoner Queen’s Club hat Grigor Dimitrow gewonnen. Der 23 Jahre alte Bulgare setzte sich im Finale gegen den Spanier Feliciano López mit 6:7 (8:10), 7:6 (7:1), 7:6 (8:6) durch. Dimitrow wehrte dabei im zweiten Satz einen Matchball ab.

Auch in dieser Woche gibt es zwei Vorbereitungsturniere für Wimbledon. Im niederländischen ’s-Hertogenbosch verpasste der Reinbeker Julian Reister mit 1:6, 1:6 gegen den Portugiesen Joao Sousa das Hauptfeld. Im englischen Eastbourne dagegen steht der Hamburger Tobias Kamke nach einem 6:1, 6:4 im Qualifikationsfinale gegen den Belgier David Goffin in Runde eins.