Wer diese Atmosphäre in Den Haag erlebt, der kann nur hoffen, dass sich Hamburgs Lust an der Austragung von Großevents nicht in einer Olympiabewerbung erschöpft.

Aus den Fenstern vieler Häuser hängen Fahnen mit dem bekannten Schlachtruf „Hup, Holland, Hup“. Kneipen und Restaurants sind mit den typischen Wimpelketten geschmückt, die manche Straße komplett überziehen, und die Farbe Orange spielt bei der Wahl der Bekleidungsstücke eine dominante Rolle. Den Haag rüstet sich für die Fußball-WM, die am kommenden Donnerstag beginnt.

Wer nun befürchtet hatte, die seit vergangenem Sonnabend und noch bis 15. Juni laufende Hockey-WM, die in der drittgrößten niederländischen Stadt ausgetragen wird, würde in der Begeisterung für die kickenden Nationalhelden untergehen, der sieht sich auf angenehme Art getäuscht. Nicht nur die Hockeyfans, ganz Den Haag nimmt sehr wohl Anteil an den Leistungen der Weltklassesportler. Überall in der Stadt wird für die Titelkämpfe geworben. Der Hockeyplein, ein Platz mitten im Zentrum, auf dem alle WM-Spiele auf Großbildleinwänden übertragen werden, wird rege frequentiert, selbst als am Mittwoch der Spielbetrieb ruhte, waren die Mitmachstationen dort gut besucht.

Wer diese Atmosphäre in der Gastgeberstadt erlebt, der kann nur hoffen, dass sich Hamburgs Lust an der Austragung von Großevents nicht in einer Olympiabewerbung erschöpft. Vielmehr lohnt es sich, um jede Sportveranstaltung außerhalb des Fußballs zu kämpfen, die internationale Sogwirkung hat. Sport bewegt nicht nur die Aktiven, sondern sorgt für einen Zusammenhalt in der Bevölkerung, der mit kaum etwas anderem zu erreichen ist. Er ist die schönste Art der Völkerverständigung. Hamburg sollte öfter den Mut haben, das zu nutzen.